Zwischen 14 und 18 Jahre alt sind die jungen Menschen, die derzeit auf dem Stadtpfarrtum in Klagenfurt Theater spielen. Der Titel „Homo Deus“ lehnt sich an den Turmbau zu Babel im Alten Testament an. Schon damals endete nach der Legende der Größenwahn der Menschen in der Katastrophe. Dieses Theaterprojekt stellten die Schülerinnen und Schüler ganz allein auf die Beine.
Theater Homo Deus
Den Text schrieben Ronja Albl und Noemi Lang selbst und führten auch Regie. Beide sind gerade einmal 18 Jahre alt.
Krisen der Gegenwart aufgearbeitet
Eines zeigt das Theaterstück sehr eindrucksvoll: Die jungen Menschen wollen eine andere Welt. Eine Welt, in der jeder so leben kann, wie er ist und sich auch entfalten kann. Individualität, den ganz eigenen Weg zu finden, steht für diese Teenager ganz oben. Sie wollen nicht mehr den Vorstellungen anderer entsprechen, die oft gar nicht wissen, dass diese Ideen gar keine große Rolle mehr spielen.
Ronja Abl: „Wir als junge Generation machen uns gerade in der Zeit des Klimawandels und des Krieges Gedanken. Es ist schön, wenn man einen Raum findet, in dem man das aufarbeiten kann.“
Zusammenhalten und lernen zu träumen
Die jungen Schauspieler wissen genau, was sie wollen. Frieda Tendes, Schauspiel und Gesang: „Eine bessere Welt ist möglich, wenn wir zusammenhalten und wenn wir wieder lernen zu träumen, frei und menschlich und miteinander zu sein.“
Schauspieler Linus Reimüller: „Ich will auf jeden Fall Schauspieler werden, ich glaube, wir alle wollen etwas mit Kunst machen.“ Schauspielerin Theresa Mößler: „Man hat die Interaktion mit den Menschen. Und dann gibt es die Bühne, diesen Raum, in dem man spielen kann und das bedeutet mir viel.“
Wir sind wie wir sind
In dem Stück geht es um all die Fragen und Probleme, die die Jugendlichen jeden Tag beschäftigen, über die sie nachdenken und an denen sie manchmal auch fast verzweifeln. Wie wird meine Zukunft aussehen? Wie will ich leben? Was ist der richtige Weg für mich? Im Freundeskreis wird hier viel und heftig diskutiert.
Auch Noémi Lang zeichnet für Text, Regie und Schauspiel verantwortlich: „Es gibt kein perfekt oder nicht perfekt, es gibt kein normal oder nicht normal. Wir sind, wie wir sind und das sollten wir akzeptieren.“
Aufführungen noch bis 6. Mai
Viel Arbeit, viel Energie und einen riesigen Enthusiasmus steckten die jungen Menschen in das Stück. Das Theater und die Suche nach einer lebbaren Zukunft liegen ihnen zu tiefst am Herzen.
Mit „Bella Ciao“, einer der bekanntesten Hymnen für die Freiheit endet „Homo Deus“. Weitere Aufführungen gibt es bis 6. Mai im Stadtpfarrturm Klagenfurt. Karten und Sitzplatzreservierungen gibt es unter der Telefonnummer: 0699/1666 0090.