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Gericht

Haft für Körperverletzung und Sex im Zug

Ein ungewöhnlicher Prozess hat am Mittwoch am Landesgericht Klagenfurt stattgefunden. Ein Paar aus Klagenfurt musste sich wegen sexueller Belästigung verantworten, weil es in einem Zug Geschlechtsverkehr hatte. Mit dem Verhalten habe das Paar das Ärgernis anderer Fahrgäste erregt. Beide Angeklagten wurden zu Haftstrafen verurteilt.

Das Paar vergnügte sich in einem City-Jet zwischen Klagenfurt und Kühnsdorf. Obwohl andere Fahrgäste auch im Waggon waren, hatten sie Sex, so der Vorwurf. Der 35-jährige Angeklagte, der 16 Mal vorbestraft ist, musste sich auch wegen anderer Delikte verantworten. Warum sie nicht warten konnten, wollte Richterin Claudia Bandion Ortner wissen, denn die Fahrt dauerte nur 17 Minuten. Die 27-jährige Frau und der 35-jährige Mann bestritten, dass sie Geschlechtsverkehr hatten. Sie sei nur auf ihm gesessen und sie hätten geschmust, das dürfe ja wohl noch erlaubt sein, sagte der Mann aus. Er bat die Richterin, ihm zu glauben, dass es auf dem Vierer-Sitzplatz nach Kühnsdorf an diesem Sommerabend keinen Sex gegeben habe.

Unbedingte Haft nach Sex im Zug

Ein ungewöhnlicher Prozess hat am Mittwoch am Landesgericht Klagenfurt stattgefunden. Ein Paar aus Klagenfurt musste sich wegen sexueller Belästigung verantworten, weil es in einem Zug Geschlechtsverkehr hatte. Mit dem Verhalten habe das Paar das Ärgernis anderer Fahrgäste erregt. Beide Angeklagten wurden zu Haftstrafen verurteilt.

Einer der anwesenden Fahrgäste sagte als nächster aus. Er berichtete, dass er es sehr wohl wackeln gesehen habe, in eindeutiger Position. Noch dazu habe die Frau die Hosen bis zu den Knien heruntergezogen gehabt. Er habe das beim Vorbeigehen zufällig gesehen. Stöhnen habe er auf Nachfrage niemanden gehört, sagte der Zeuge, weil er über Kopfhörer die ganze Zeit Musik gehört habe, um sich abzulenken.

Teilbedingte Haftstrafe für beide Angeklagten

Unklar bleibt, was auf diesen 16 Fahrminuten wirklich passierte. Klar ist aber, dass die Freundin des Angeklagten den Zeugen noch im Zug geschlagen hatte, weil sie dachte, er habe sie gefilmt. Auch deswegen ist die 27-Jährige wegen Körperverletzung angeklagt. Sie hat auch schon einige Vorstrafen, aber nicht so viele wie ihr Freund, sagte sie zur Richterin.

Der Mann musste zu zwei weiteren Anklagepunkten aussagen. In beiden Fällen soll er sich gegen Festnahmen gewehrt und Polizisten verletzt haben. Vier Polizisten sagten als Zeugen aus und wollen jeweils mehrere hundert Euro Schmerzensgeld für erlittene Verstauchungen, Rötungen und Abschürfungen. Der 35-Jährige wurde am Mittwoch zu 18 Monaten unbedingter Haft verurteilt, die 27-Jahre alte Frau zu 12 Monaten, davon vier unbedingt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.