Zwei maskierte Männer überraschten den Angestellten der Raiffeisenbank, als dieser gerade die Hintertüre aufsperren wollte. Er wurde mit Gaspistolen bedroht und durch Schläge auf den Kopf und Rücken leicht verletzt. Mit dem Geld aus dem Tresor flüchteten die beiden Täter, eine Fahndung samt Hubschrauber blieb erfolglos. Insgesamt waren es vier Täter, drei wurden gefasst. Einer von ihnen musste sich am Dienstag vor einem Schöffensenat verantworten. 185.000 Euro wurden damals erbeutet.
Prozess Raubüberfall
„Zufälliges Treffen vor dem Überfall“
Staatsanwältin Tina Frimmel Hesse wirft dem 26-Jährigen, der seit neun Monaten in Untersuchungshaft sitzt, schweren Raub vor. Der zweifache Familienvater bekannte sich nicht schuldig. Dass er kurz vor der Tat zwei der vermeintlichen Mittäter getroffen hatte, sei reiner Zufall, sagte er. Im Zuge seiner Tätigkeit bei einer Autovermietungsfirma hätte er einen Mann abholen sollen – angeblich nicht wissend, dass es sich dabei um einen der Täter handelt.
Auf dem Weg dorthin sei er einem Bekannten – vermeintlich einem weiteren Komplizen – im Supermarkt zufällig über den Weg gelaufen und hätte mit diesem das Auto getauscht. Von einem geplanten Raub hätte er nichts gewusst, sagt er aus. Das hielt Richter Uwe Dumpelnik für „überzufällig“. „Hätte ich gewusst, dass die beiden an einem Raub teilgenommen haben, hätte ich das gemeldet“, verteidigt sich der Angeklagte.
Komplize belastete Angeklagten
Jener Mann, den der Angeklagte laut eigenen Angaben abgeholt haben wollte, wurde zwei Jahre nach dem Banküberfall verhaftet. Er belastete den Angeklagten schwer, wurde nach seinem Gefängnisaufenthalt aber nach Bosnien abgeschoben. Richter Dumpelnik möchte ihn daher nach Österreich zurückholen und einvernehmen. Der Prozess wurde dazu vertagt.
Ein weiterer Mittäter sitzt bereits wegen eines Bankraubes in Linz in Haft. Er wiederum verteidigte den Angeklagten und meinte, dieser habe mit dem Raub in Schiefling nichts zu tun. Ein vermeintlich vierter Täter wird mittels Haftbefehl noch gesucht.