Schütt Drohn
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Umwelt

Negative Stellungnahme zu Logistikzentrum

In Villach geht das Tauziehen zwischen der Stadt sowie Umwelt- und Naturschützern um die Errichtung des Logistikzentrums Alplog-Nord neben dem Natura-2000-Gebiet Schütt weiter. Verkehrswende.at brachte nun eine negative Stellungnahme gegen die naturschutzrechtliche Bewilligung ein.

Es geht um die Verlegung der Schütter Landesstraße (L30) und die die Aufschüttung von Feldern, die im Hochwasserschutzgebiet liegen, um die sozusagen baureif zu machen. Dagegen sprechen sich nun die Naturschützer aus, gemeinsam mit der Initiative „Rett ma die Schütt“, die Stellungnahme wurde beim Magistrat Villach eingebracht.

Felder müssen aufgeschüttet werden

Die Felder müssten teilweise bis zu einem Meter aufgeschüttet werden. Auch die Straßenverlegung und der Bau eines großen Retentionsbeckens für den Hochwasserschutz bedrohen die seltenen Feuchtgebiete und Auwald-Bestände auf dem Gelände. Zwar liegen die vorgesehenen Grundstücke außerhalb des Schutzgebietes, aber laut dem Europäischen Gerichtshof ist die Vogelschutzrichtlinie auch dann anzuwenden, wenn das Gebiet wichtiger Lebensraum für schützenswerte Vögel ist.

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Grundstücke an der Schütt (rechts)

Uhu und Neuntöter

Konkret geht es laut der Organisation Verkehrswende.at unter anderem um den Uhu und den Neuntöter. Die Naturschützer sprechen von einem faktischen Vogelschutzgebiet, in dem Baumaßnahmen unzulässig wären. Trotz Neuschaffung verloren gehender Habitate komme es aufgrund der voraussichtlichen Dauer, bis sich die neuen Biotope entwickelt haben, zu einer Unterbrechung der ökologischen Funktion und damit zu einer wesentlichen Beeinträchtigung der geschützten Tiere.

Stadt denkt an Wirtschaft

Der Verein „Rett’ ma die Schüt“ ist trotz eines Gemeindevolksbegehrens beim Villacher Gemeinderat mit seinen Einsprüchen abgeblitzt. Jetzt wolle man den Rechtsweg beschreiten, sagte Anton Dicketmüller, der Sprecher der Initiative. Er will jetzt Geld sammeln für das Verfahren. Die Stadt Villach erwartet sich vom Logistikzentrum im Zusammenhang mit der Errichtung der Koralmbahn einen wichtigen Impuls für die Wirtschaft des Landes.

Die Schütt ist das Bergsturzgebiet des Dobratsch, das vor allem beim großen Beben 1348 in die Tiefe rutschte.