Trockenheit vorbei
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Landwirtschaft

Regen: Bauern atmen auf

Der anhaltende Niederschlag hat speziell im trockenen Osten Kärntens Entspannung für die Landwirtschaft gebracht. Auch die Pegelstände in den Flüssen und Seen stiegen an. Um das Defizit an Wasser, das sich über Jahre aufbaute, tatsächlich auszugleichen, ist aber noch mehr Niederschlag nötigt.

Der anhaltende Regen war ein Segen für die Landwirtschaft. In den letzten beiden Tagen regnete oder schneite es in weiten Teilen Kärntens 70 Liter pro Quadratmeter. Das ist viel, aber nicht zu viel auf einmal. „Das heißt, dass diese Niederschlagsmengen sehr gut in das Grundwasser, in den Boden eindringen können. Wäre der Niederschlag sehr intensiv gefallen, dann entsteht sehr schnell Oberflächenabfluss und das Wasser wäre rasch weg und hätte dem Grundwasser nur wenig genützt“, so Johannes Moser vom Hydrographischen Dienst.

Landwirtschaft atmet auf

Pegelstände gestiegen

In Flüssen und Seen steigen die Pegelstände relativ schnell. Bis auch das Grundwasser steigt, dauert es jedoch. Seit Jahren ist die Trockenheit ein Dauerthema. In Wolfsberg etwa geht die Menge an Niederschlag seit sechs Jahren zurück. „Vor allem im Lavanttal, in Unterkärnten und Oberkärnten bräuchte es noch beträchtliche Niederschlagssummen. Einige Monate, die überdurchschnittlich Niederschlag bringen, damit man dieses Defizit ausgleicht“, so Moser.

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Die Pegelstände der Flüsse und Seen steigen

Regen war dringend notwendig

Das Wintergetreide in der landwirtschaftlichen Fachschule Pitzelstätten hat durch den Schnee genug Feuchtigkeit bekommen. Doch für die nächsten Arbeiten war der Regen nötig. „Bei den Arbeiten, die diese und vergangene Woche auf den Feldern stattgefunden haben, also bei den Vorbereitungen für den Mais- und Sojaanbau, hat es richtig gestaubt. Es war also sehr wichtig, dass es jetzt geregnet hat“, so der Pflanzenbau-Experte Markus Tschischej.

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Für die Pflanzen war der Niederschlag dringend

Pflanzenzüchtung als Schlüsseltechnologie

Jetzt muss es für Sommerkulturen wie Mais, Sojabohne, Sonnenblume oder Kürbis, noch warm werden, damit sich die Keime entwickeln können. Besonders viel Regen ist dann während der Blüte der Pflanzen im Mai und Juni nötig. Was die Zukunft betrifft, da hofft die Landwirtschaft auf die Forschung. „Die Schlüsseltechnologie wird die Pflanzenzüchtung sein. Das heißt, die Züchtung auf klimafitte und klimatolerante Sorten und deren Selektion. Hier sind die Pflanzenzüchter gefordert, ein gutes Sortenmaterial zu stellen“, so Tschischej. Damit sei auch die Ernährung für die Zukunft gesichert.

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Die Pflanze der Zukunft muss klimafit sein

Auf Versuchsflächen nördlich von Klagenfurt vergleicht die AGES, die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, bereits Pflanzenarten, welche für die Zukunft mit weniger Wasser auskommen.