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Verkehr

Weiter Wirbel um Flughafen

Der Betriebsrat der 80 Flughafen-Mitarbeiter hat sich via „Kleiner Zeitung“ bei Stadt und Land für das Bezahlen der Märzgehälter bedankt. Denn sie hätten ihren Anteil an der beschlossenen Kapitalerhöhung rasch überwiesen, sonst hätte die Belegschaft bis heute kein Geld, hieß es. Mehrheitseigentümerin Lilihill knüpft ihre Zahlung an Bedingungen.

Bei der Generalversammlung der Flughafengesellschaft (KFBG) wurde am 3. April von den drei Eigentümern Lilihill, Kärntner Beteiligungsverwaltung (K-BV) und Stadt Klagenfurt eine Kapitalerhöhung von in Summe 3,7 Millionen Euro beschlossen. Lilihill-Chef Franz Peter Orasch will aber erst dann einzahlen, wenn Land und Stadt auf das Ziehen der Call-Option für das Jahr 2022, verzichtet – mehr dazu in Lilihill stellt bei Flughafen Bedingungen.

„Kein Wort von Bedingung gesagt“

Martin Payer, Vorstand der Kärntner Beteiligungsverwaltung (K-BV), sagte gegenüber dem ORF, man habe auf Drängen des Mehrheitsgesellschafters den Beitrag sehr kurzfristig eingezahlt, um damit die Zahlungsunfähigkeit des Flughafens zu verhindern: „Die Zahlungsunfähigkeit hat der Geschäftsführer in den Raum gestellt und das wäre ein Insolvenzgrund. Wir haben also Wort gehalten und eingezahlt. Der Hauptgesellschafter Lilihill hat bei der Generalversammlung mit keinem Wort erwähnt, dass man seinen Teil der Kapitalerhöhung nur einzahlen will, wenn wir auf unser gutes Recht, die Call-Option zu ziehen, verzichten würden.“ Mit einer Insolvenz würde der Flughafen auch Lizenzen verlieren, das wolle man verhindern.

„Kontrolle verloren“

Man prüfe derzeit alle rechtlichen Möglichkeiten um gegen Lilihill und die von Lilihil eingesetzte Geschäftsführung vorzugehen, so Payer. Es scheine, als ob diese beiden die Kontrolle über den Flughafen verloren hätten. Das habe man daran gesehen, dass es nicht möglich gewesen sei, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Flughafens die Gehälter und Löhne rechtzeitig auszuzahlen, sagte Payer.

Auf die Frage, ob er die Nichtbezahlung der Mitarbeitergehälter als Erhöhen des Drucks, als eine Art Erpressungsversuch sehe, sagte Payer: „Was immer es ist, es kann von uns nicht so hingenommen werden.“ Die Beteiligungsverwaltung will einen neuerlichen Versuch starten, den Flughafen zurückzukaufen, darüber werde mit dem Aufsichtsrat beraten sagte Payer. Die nächste ordentliche Sitzung wäre im Mai, wenn es nicht vorher eine außerordentliche Sitzung gebe.

Lilihil Reaktion

Lilihill Group reagierte in einer Aussendung am Mittwoch und wies zurück, wonach die Auszahlung der Gehälter erst durch Geldflüsse seitens Land Kärnten und Stadt Klagenfurt als Minderheitseigentümerinnen im Rahmen der beschlossenen Kapitalerhöhung möglich gewesen wären. In den letzten fünf Jahren sei kein einziger Euro der Minderheitsgesellschafterinnen in den Airport Klagenfurt geflossen. Die Kapitalausstattung erfolge ausschließlich durch Lilihill Group, die ihren Tochterunternehmen in der Verantwortung stehe. Auch die nunmehrige Auszahlung sei durch die Mehrheitseigentümerin ermöglicht worden und stehe in keinem Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung, wie es fälschlich in Medien behauptet werde.

Team Kärnten fordert weitere Gespräche

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer erneuerte in einer Aussendung seine Forderung nach einem sofortigen Airport-Krisengipfel und trat für eine Sonder-Aufsichtsratssitzung der Kärntner Beteiligungsverwaltung ein. Die derzeit stattfindenden Ryanair-Flüge seien aus der Sicht Köfers nur ein teures Ablenkungsmanöver und würden für keine nachhaltige Belebung des Flughafens sorgen.