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Verkehr

Sperre der Tauernschleuse mit Folgen

Von 12. April bis zum 17. Mai wird der Bahn-Tauerntunnel zwischen Mallnitz in Kärnten und Böckstein in Salzburg aufgrund dringend notwendiger Sanierungsarbeiten und akuter Gefahr gesperrt. Für Pendlerinnen und Pendler überlegen sich Betriebe Lösungen, Gemeinden fordern einen Shuttlebus.

Es wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, die Autoschleuse Tauernbahn entfällt aber ersatzlos, was erhebliche Auswirkungen auf Pendler hat. Etwa 1.200 Pendlerinnen und Pendler besitzen eine Jahreskarte für die Autoschleuse Tauernbahn, viele von ihnen fahren täglich von Mallnitz in das Gasteinertal nach Salzburg, um dort zu arbeiten.

Sonja Lackner
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Sonja Lackner pendelt seit vielen Jahren

Arbeitskräfte aus Kärnten

Sonja Lackner, die in der Alpentherme in Bad Hofgastein arbeitet, ist davon betroffen. Bisher fuhr sie etwa 30 Minuten. Mit der Sperrung wird ihre Fahrzeit auf etwa zweieinhalb Stunden steigen, sagte sie. „Das ist schon ein erheblicher Unterschied“, so Lackner.

Sperre Tauernschleuse

Die Kärntner Arbeitskräfte sind eine wichtige Stütze in der Alpentherme und im Kurzentrum Bad Hofgastein. Deshalb nimmt Geschäftsführer Klaus Lemmerer einen hohen fünfstelligen Euro-Betrag in die Hand, um die Kärntnerinnen und Kärntner in Gastein unterzubringen. Man fand Quartiere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und die Dienstzeiten werden so komprimiert, dass der Aufenthalt im Gasteinertal möglichst kurz ist, so Lemmerer. Das ist jedoch nur für die fünfwöchige Sperrung machbar.

Hotelier Klaus Lemmerer
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Klaus Lemmerer von der Alpentherme

Forderung nach Shuttlebussen

Für die bevorstehende umfassende Tunnelsanierung ab November nächsten Jahres, bei der acht Monate lang keine Züge durch den Tauern rollen werden, fordern Gemeinden und Pendler einen Shuttlebus zwischen dem Möll- und dem Gasteinertal. „Das kostet etwa 1.300 Euro pro Tag“, sagte Günther Novak, Bürgermeister von Mallnitz. Insgesamt müsse man mit Kosten von 250.000 bis 300.000 Euro rechnen.

Bad Gastein
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Bad Gastein

Auch die Alpentherme würde sich an den Kosten beteiligen, sagte Geschäftsführer Lemmerer. Die ÖBB wollen an den Gesprächen teilnehmen, so Regionalmanager Reinhard Wallner. Die Gespräche sollen nächste Woche starten. Die erste notdürftige Tunnelsanierung beginnt bereits am Mittwoch und dauert fünf Wochen.