Kelag
ORF
ORF
Wirtschaft

KELAG mit 214 Millionen Euro Gewinn

Der Kärntner Energieanbieter KELAG hat mit 214 Millionen Euro einen satten Gewinn eingefahren. Den Hauptanteil der Gewinnsteigerung macht die Beteiligung an der Verbund Tochter Hydro Power aus, ohne diese Beteiligung beträgt der Gewinn 77 Millionen Euro. Dennoch könnte es eine Erhöhung für Kunden geben.

Die KELAG ist mit zehn Prozent an der Verbund Hydro Power beteiligt, die Strom aus Wasserkraft erzeugt und ihn letztes Jahr äußerst gewinnbringend auf der internationalen Strombörse verkaufen konnte. Der Kärntner Energieanbieter schnitt bei deren Gewinn ordentlich mit. Von den 214 Millionen Euro des KELAG Jahresergebnisses kommen 137 Millionen aus der Beteiligung. Die KELAG selbst machte 2022 einen Gewinn von 77 Millionen Euro, 2021 waren es 69 Millionen. Und das, obwohl die KELAG im Vorjahr wegen der niedrigen Pegelstände deutlich weniger Strom selbst erzeugen konnte.

KELAG Jahresergebnis

Frage nach Kunden-Preissenkungen

Die wichtigste Frage für die Kundinnen und Kunden angesichts des guten Jahresergebnisses: Werden die Preise für Strom und Wärme in absehbarer Zeit sinken? Bei Neukunden liegt der Bruttopreis diese Woche auf rund 32 Cent pro Kilowattstunde gesenkt worden, sagte Vorstand Danny Güthlein. Bestandskunden zahlen weiterhin 13 Cent, das sei wenig im Vergleich zu anderen Landes-Energieversorgern. Hier könnte es noch eine leichte Erhöhung geben: „Die Großhandelspreise sind immer noch deutlich über unseren Verkaufspreisen. Sie sind aber zum Teil schon unter den Verkaufspreisen der anderen Energieversorgern. Je nachdem, wie lange sie unten bleiben, könnte unsere Erhöhung, sofern sie überhaupt nötig ist, deutlich niedriger als die der anderen Energieversorger sein.“

Regierung will Erneuerbare ausbauen

Es müsse alles getan werden, um die Abhängigkeit vom internationalen Strommarkt drastisch zu verringern, forderte Güthlein einmal mehr. Um den Preis wieder selbst festlegen zu können, müsse viel mehr Strom durch Photovoltaik und Windkraft in Kärnten erzeugt werden. SPÖ und ÖVP kündigten bei der Präsentation ihres neuen Regierungsprogramms einen Schub für Windkraft und Photovoltaik an. Industrie, Stromanbieter und Politik sollen Details gemeinsam ausarbeiten, was Güthlein begrüßt: „Ich bin sehr optimistisch, dass der Prozess jetzt vernünftig starten kann.“ Man werde sich mit der Expertise einbringen und versuchen, eine gute Lösung zu finden. Die KELAG wird heuer rund 260 Millionen Euro in Erzeugungsanlagen, die Netzinfrastruktur und Wärmeversorgungsanlagen investieren.

TK und FPÖ: Keine Preiserhöhungen für Kunden

In einer Reaktion auf das präsentierte Ergebnis der KELAG, forderte Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer, dass sich dieses auch positiv auf die Kunden des Energieversorgers auswirkt: „Es muss alles getan werden, dass es zu keiner Erhöhung des Strompreises für die Kunden kommt und diese vielmehr von den Ergebnissen der KELAG profitieren, nämlich durch Preissenkungen.“

Ähnlich reagierten die Freiheitlichen: FPÖ-Chef Erwin Angerer forderte in einer Aussendung einen sofortigen Stopp der für Sommer angekündigten Strompreis-Erhöhung für die KELAG-Kunden. „Angesichts dieser massiven Gewinne der Kelag und einer erwarteten weiteren Gewinnsteigerung im Jahr 2023 gibt es null Berechtigung für die angekündigte Strompreis-Erhöhung der KELAG. Diese ist sofort abzublasen." LH Peter Kaiser soll den bestimmenden Einfluss der SPÖ bei der KELAG zugunsten der Stromkunden nutzen.