Hohe Energiekosten für Milchbauern und Verarbeiter, hohe Treibstoffkosten für den Transport der Milch und der hergestellten Produkte, deutlich teurere Verpackungsmaterialien, all das fordert die Milchwirtschaft weiter, sagte Helmut Petschar von der Kärntner Milch. „Ich bin seit 35 Jahren in der Milchbranche mit allen Höhen und Tiefen. Das letzte Jahr war eines der turbulentesten, das heurige wird eines der schwierigsten für uns, aber auch für die Bauern.“
Handelsketten fordern sinkende Preise
Denn trotz der Teuerung in allen Bereichen fordern die Handelsketten, dass die Preise wieder sinken, so Petschar. Es werde daher nicht bei der Reduktion der Butterpreise bleiben. „In Deutschland sind bereits teilweise Auszahlungspreise zurückgegangen. Ich denken, dass auch der Milchpreis bei uns, für unsere Bäuerinnen und Bauern unter Druck kommen wird.“

Versorgungssicherheit wird schwieriger
Petschar ist auch Präsident der österreichischen Milchverarbeiter. In dieser Funktion wies er am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien auf die Versorgungssicherheit mit Milchprodukten während der Krise hin. Für die heimischen Bauern wird das jedoch immer schwieriger, denn sie werden immer weniger.
„Auch im letzten Jahr haben circa drei Prozent der bäuerlichen Betriebe die Milchproduktion eingestellt. Was noch hinzukommt, jeder redet von Work-Life-Balance und Vier-Tage-Woche, die Bauern müssen sieben Tage rund um die Uhr für die Tiere da sein.“ Es sei schwierig, junge Bauern zu motivieren, die Betriebe zu übernehmen. Der Strukturwandel gehe nach wie vor weiter, so Petschar.