Schloss Velden
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Wirtschaft

Tourismus kämpft mit Personalmangel

So manches Hotel würde zu Ostern gerne öffnen, Gäste gäbe es genug, heißt es. Doch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fehlen. Saisonpersonal ist derzeit noch in den Skiregionen beschäftigt. Manche Hotels schränken ihr Angebot ein. Es kommt wieder der Ruf nach mehr Personal aus dem Ausland.

Es sei knapp, heißt es in der Branche. Wer öffnen kann, schätzt sich glücklich. Der Hubertushof in Velden bleibt zu Ostern geschlossen, sagte Direktorin Karin Götz, sie habe für dieses Jahr die Mitarbeiter zwar schon zusammen, aber erst ab Ende Mai, Anfang Juni. Alle arbeiten bis Ostern in der Wintersaison, viele kämen aus Tirol. Sie müssten sich aber auch einmal ausruhen und dann frisch in die Sommersaison starten, so Götz.

Tourismus sucht Personal

„Gehen auf Wünsche der Mitarbeiter ein“

Einige Hoteliers beschränken ihr Angebot je nach Personal. Man habe das Ringen um Mitarbeiter aufgegeben, hieß es bei telefonischen Anfragen des ORF. Anders schaut es bei Andreas Hofmayer aus. Der Hotelier betreibt unter anderem das Rocket Roomz in Velden. Bei ihm sei es recht stabil, er gehe auf die Wünsche der Mitarbeiter ein, die teilweise nur noch fünf oder vier Tage die Woche arbeiten wollen.

Blick in Veldener Bucht
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Veldener Bucht

Erstmals schließt Uniwirt einen Tag

Erstmals geschlossen hat seit kurzem am Montag der Uniwirt in Klagenfurt. Vor allem bei den Köchen sei der Engpass spürbar, so Chef Alexander Präsent: „Die Kollegen und Freunde haben das gleiche Problem, es fehlt in Service und Küche, wir helfen uns gegenseitig. Aber derzeit ist das Loch schwierig zu füllen, da alle suchen.“

Leeres Lokal beim Uniwirt in Klagenfurt
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Der Uniwirt schließt montags

„Mehr Personal aus Drittstaaten zulassen“

Im Lokal 151er nahe des Wörthersees zeichnet Geschäftsführer Armin Kautzer ein ähnliches Bild. Für ihn wäre es eine Lösung, mehr Arbeiter aus dem Ausland zuzulassen – es gäbe genug Bewerbungen: „Unser Appell an die Vertretungen und Politiker, man müsste es schaffen, künftig leichter Mitarbeiter aus Drittstaaten zu bekommen mit einem kurzen Behördenweg.“ Denn jetzt bekomme man immer Absagen von den Behörden bei Ansuchen.

„Zu wenig Nachwuchs ausgebildet“

Generell leidet der Tourismussektor darunter, dass der Arbeitsmarkt derzeit boomt. Einige Probleme seien aber schon vor der Pandemie entstanden, sagte AMS-Geschäftsführer Peter Wedenig: „Wir haben beim Nachwuchs gewusst, dass es im Fremdenverkehr immer drei bis dreieinhalb Mal mehr offene Stellen als Lehrstellensuchende gab. Diese Personen konnten nicht ausgebildet werden und stehen jetzt nicht zur Verfügung. Derzeit haben wir 220 offene Ferialjobs, 90 Prozent davon in der Gastro.“

Wann und ob sich die Personalsituation wieder entspannen wird, kann Wedenig nicht sagen. Es werde aber wohl länger dauern, sind sich die Betroffenen einig.