Team Bücherbox Swircle
Swircle
Swircle
Chronik

Reisende Bücherbox für mehr Lesefreude

Ein junges Kärntner Start-up-Unternehmen unter dem Namen „swircle“ bietet ein Netzwerk von Bücherboxen an, die sich immer auf der Reise von einer Familie zur nächsten befinden. Damit soll Familien der Zugang zu Kinderbüchern erleichtert und Kindern Freude am Lesen vermitteln werden.

Am österreichischen Vorlesetag liest ganz Österreich vor: Alt für Jung, Jung für Alt, in allen Bundesländern, privat im Wohnzimmer oder öffentlich auf einer Parkbank – jede Vorlesung zählt. Ziel ist es, auf die Notwendigkeit guter Lesekompetenz aufmerksam zu machen. In Villach wurde die „reisende Bücherbox“ gegründet.

Das junge Kärntner Start-up gründete das Netzwerk von Bücherboxen unter dem Namen “Swircle". Der Name setzt sich aus den englischen Wörtern “swap" und “circle" zusammen und bedeutet “Tauschkreis": „Es handelt sich um eine reisende Bücherbox mit der Familien Kinderbücher – passend zu den Interessen und zum Alter ihrer Kinder – von daheim aus austauschen können“, sagt Ingrid Schellander, die ein Mitglied der reisenden Bücherbox ist.

Versandetikett ersetzen
Swircle
Hier wird das Versandetikett ersetzt

Neues Lesefutter ohne großen Aufwand

Die Idee zu diesem Büchernetzwerk entstand vor drei Jahren. Sie selbst sei Mutter und ihr sei das Lesen und die Bildung wichtig: „Wir wollen den Kindern die Freude am Lesen und an Büchern vermitteln. Wir sind berufstätige Mütter und wissen wie schwer es ist, neben den Kindern, dem Job und dem Haushalt noch einmal extra die Zeit zu finden, um in die Bibliothek zu fahren. Wir müssen ja auch noch zum Fußballtraining oder in die Musikschule.“ Es gehe darum, den Familien das Leben leichter zu machen, indem die Bücher regelmäßig direkt nach Hause geliefert werden.

Auch die Nachhaltigkeit steht hinter dem Konzept Bücher zu tauschen. „Wir müssen nicht immer alles neu kaufen. Wir kennen es ja auch von den Erwachsenen – man liest ein Buch und braucht es dann nicht mehr, wenn man es ausgelesen hat. Man gibt es dann oft weiter, weil es sonst im Regal verstaubt. Bevor das auch mit Kinderbüchern passiert ist es uns lieber, dass sie weiter auf die Reise gehen und andere Kinder glücklich machen“, so Schellander. Es sei für die jungen Leser wichtig, ihre Lektüre in den Händen zu halten und einen gedruckten Text zu lesen: „Das macht tatsächlich einen Unterschied, wie gut man die Geschichte letztendlich auch versteht.“

Jede Box wird individuell zusammengestellt

Das Procedere, wie man zu den Büchern kommt, ist einfach: „Man registriert sich auf der Seite swircle.at, verrät uns ein bisschen über die Kinder – wie alt sie sind, welche Themen sie interessieren und welche Bücher sie sich wünschen bzw. welche sie schon haben oder nicht haben möchten. Mit diesen Infos stellen wir die swircle-Box zusammen.“

Bücher, die nicht gefallen, gibt man einfach wieder zurück in die Box und diese reist dann weiter zur nächsten Familie. Geliefert werden Kinderbücher für Zwei- bis Zwölfjährige in Deutsch oder Englisch direkt nach Hause.

Team Bücherbox Swircle
Swircle
Das Swircle-Team

„Lesen beeinflusst Entwicklung positiv“

Ingrid Schellander ist es wichtig, auf die Notwendigkeit guter Lesekompetenz aufmerksam zu machen: „Das Lesen in Büchern schult die Konzentration, die Ausdauer, die Geduld und die Merkfähigkeit schon von kleinen Kindern. Sie müssen ruhig sitzen und zuhören. Das hilft ihnen dann in weiterer Folge dann auch, wenn sie in die Schule kommen.“ Das Lesen fördere auch die Empathie, den Gerechtigkeitssinn und wirke sich auch positiv auf den Wortschatz aus: „Kinder, denen in den ersten fünf Lebensjahren regelmäßig vorgelesen wird können rund 290.000 Worte mehr sprechen.“

Lesen bildet, Vorlesen verbindet, so die zweifache Mutter. Auch Vertrauen ist für sie ein ganz besonderer sozialer Aspekt des Vorlesens. Eine Gute-Nacht-Geschichte bietet eine tolle Möglichkeit, diese Basis zu schaffen: „Es ist eine gute Möglichkeit, wie Eltern und Großeltern Zeit mit den Kindern verbringen können. Es ist gut für Kinder, wenn das Lesen Teil des Tagesablaufes ist. Das kann die klassische Gute-Nacht-Geschichte sein.“

Inspiration für Phantasiereisen und Denkanstöße

Studien zeigten, dass Kinder, denen schon früh regelmäßig vorgelesen wird, motiviert sind, selbst zu lesen, sagt Schellander: „Wenn sie dann Geschichten gut kennen kann man zum Beispiel auch einmal ein Wort auslassen und sie von den Kindern ersetzen lassen. Auch wenn sie dann schon selbst lesen können können sie einfache Worte mitlesen oder man bleibt vielleicht einmal bei einem Bild hängen und spricht darüber, anstatt klassisch vorzulesen. So kann man auch Zeit mit Büchern verbringen.“

Swircle möchte Generationen künftiger Leser und Denkerinnen inspirieren: Weniger Bildschirmzeit, weniger Internet, mehr Bücher und vor allem Spaß am Lesen und Vorlesen. Dieses solle keineswegs eine lästige Pflicht werden, sondern sie für Bücher begeistern und phantasievolle Bilder im Kopf entstehen lassen.

Die Box überzeugt bereits rund 700 Abonnenten und wurde im Vorjahr für den TRIGOS Nachhaltigkeitspreis nominiert. In Wien gewann sie beim „Get Active Social Business Award“ den Publikumspreis.