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Wirtschaft

Auch KELAG könnte Preise erhöhen

Der Kärntner Energieversorger KELAG wünscht sich von der neuen Landesregierung mehr Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energie. Kurzfristig könnte aber nach den Stadtwerken Klagenfurt auch die KELAG heuer noch die Strompreise erhöhen.

Neun von zehn KELAG-Stromkunden bezahlen derzeit etwas über 13 Cent brutto für die Kilowattstunde Strom. Für Neukunden brachte die Energiekrise im Vorjahr weit höhere Preise, die mittlerweile wieder gesunken seien. Jetzt zahlen Neukunden 42 Cent für die Kilowattstunde Strom. Dazu sagte KELAG-Vorstandsmitglied Danny Güthlein, Neukunden müsse man am Großhandelsmarkt zu Großhandelspreisen eindecken und der sei deutlich höher als der Bestandskundentarif.

Zu wenig Wasser für Stromproduktion

Dazu kommt, dass Kärnten im Vorjahr erstmals auch im Sommer Strom importieren musste, weil es zu wenig Wasser gab, um den Strom zu hundert Prozent in Kärnten zu erzeugen. Güthlein sagte auf die Frage, ob nun nach den Stadtwerken Klagenfurt auch die KELAG die Strompreise erhöhen werde: „Wir analysieren den Markt, bis 30.6. haben wir erklärt, dass wir keine Erhöhung machen. Danach werden wir entscheiden, wie es im zweiten Halbjahr weitergeht.“ Also durchaus möglich, dass dann auch KELAG-Stromkunden eine Kündigung des Stromvertrages ins Haus steht, gemeinsam mit einem neuen Angebot. Aus Sicht der Stromerzeuger die Variante mit der größten Rechtssicherheit.

Mehr erneuerbare Energie nötig

Mittel- und langfristig müsse der Anteil an erneuerbarer Energie aus Wind und Photovoltaik ausgebaut werden, um die Preise konstant zu halten und um die Klimaziele samt Ausstieg aus fossiler Energie erreichen zu können. Denn je weniger Gas und Erdöl für Strom, Heizen und Verkehr gebraucht werde, desto geringer würden Preissprünge bei Energie, so die KELAG.

FPÖ: Befürchtungen bewahrheiten sich

In einer Aussendung sagte FPÖ-Obmann Erwin Angerer am Mittwoch, die schlimmsten Befürchtungen der FPÖ bewahrheiten sich. Sie SPÖ müsse bestimmenden Einfluss bei der KELAG nutzen und dafür sorgen, dass Kärntner Strompreis günstig und fair bleiben. Günstig produzierter Wasserkraft-Strom dürfe nicht zum Gaspreis verkauft werden. Angerer verwies auch auf KELAG-Rekordgewinne.