Wiltrud Schreiner
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Kultur

Stadttheater-Premiere: „Birthday Candles“

Das Stück „Birthday Candles“ hatte in Klagenfurt Premiere. Es ist ein Stück über die Lebensgeschichte einer Frau, mit allen Höhen und allen Tiefen. Fünf Generationen begegnen sich auf der Bühne und erleben 100 Jahre.

Ernestine Ashworth verbringt ihren 17. Geburtstag damit, sich wegen ihrer Bedeutungslosigkeit zu quälen. Eins ist für die junge Frau mit großen Plänen sicher: Ihr Platz im Universum sollte fernab häuslicher Beschaulichkeit liegen, sie will eine andere Frau werden als ihre Mutter. Jung und wild steht ihr der Sinn nach Revolution: „Ich begehre auf gegen das Universum, führe Krieg gegen das Alltägliche, ich werde Gott überraschen…“.

Birthday Candles am Stadttheater

Regisseurin: Kann man sich eine Revolution vornehmen?

Doch die bürgerliche Überschaubarkeit holt sie ein und alles scheint vorherbestimmt: Aus ihrer Highschool-Liebe wird eine Ehe, aus der ehemals besten Freundin die Affäre ihres Mannes, aus den Kindern werden ihre Spiegelbilder. Beide Kinder überlebt sie.

Regisseurin Schirin Khodadadian: „Die Frage ist, was ist eine Revolution, können wir uns das überhaupt vornehmen. Ist nicht das Leben immer schlauer als wir selbst und inwieweit können wir überhaupt etwas führen, bestimmen, beeinflussen.“

Fotostrecke mit 5 Bildern

Schauspieler Marcus Thill spielt den Ehemann Matt und Schauspielerin Wiltrud Schreiner spielt  Ernestine Ashworth
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Der Ehemann geht nach 35 Jahren fremd, Marcus Thill und Wiltrud Schreiner spielen Matt und Ernestine
 Wiltrud Schreiner im Interview
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Wiltrud Schreiner im Interview
Schauspielerin Wiltrud Schreiner
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Schauspielerin Wiltrud Schreiner
Regisseurin Schirin Khodadadian
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Regisseurin Schirin Khodadadian
Szene
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Eine Frauenfigur, in der sich jeder wiederfindet

Birthday Candles erzählt aber auch die Geschiche einer Familie und will zeigen, was in einem Leben wirklich wichtig ist, nämlich die Begegnung und der Zusammenhalt.

Schauspielerin Wiltrud Schreiner (Ernestine Ashworth): „Grundsätzlich – so habe ich den Eindruck – ist das ja eine Frauenfigur, in der sich jede Frau wiederfindet, vielleicht sogar jeder Mensch, ich will das gar nicht auf Frauen begrenzen.“

Schauspieler Florian Carove spielt Kenneth die Jugendliebe von Ernestine
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Ein Happy End gibt es für Ernestine zumindest mit ihrer Jugendliebe Kenneth (Florian Carove)

Glaube an das Gute

Wiltrud Schreiner: „Als ich diese Figur gelesen habe, hat mich erstaunt, dass sie so positiv bleibt. Das ist eher etwas seltenes am Theater, dieser Glaube an das Gute, an etwas, das hält und bleibt, ist fast naiv.“

Geschieden und mittlerweile Großmutter, verlobt sich Ernestine schließlich doch noch mit Kenneth, der Liebe ihres Lebens, die vor einem Dreivierteljahrhundert noch einen Korb für das Date zum Schulball erntete.