Rindermesse Arena
ORF
ORF
Wirtschaft

Fleischrindermesse am Zollfeld

Am Zollfeld findet an diesem Wochenende die 14. Fleischrindermesse statt. Nicht nur die schönste Kuh wird prämiert, für die Kärntner Rinderbauern ist diese Messe ein Wegweiser, wohin die Rinderzucht künftig geht.

46.000 Mutterkühe gibt es in Kärnten, sagt Sebastian Auernig, der Obmann der Rinderzuchtorganisation Carinthia: „Die Fleischrinderhaltung ist in Kärnten vielleicht zahlenmäßig nicht so groß, wie in anderen Bundesländern. Kärnten hat aber relativ viele Mutterkühe und dadurch auch viele Einsteller, die in Österreich gemästet und verwertet werden.“

Fleischrindermesse

Rinder für Fleisch, Grünlandpflege und Tourismus

Bei den aktuellen Trends sei man auch dem Handel ausgeliefert, sagte Auernig: „Der Handel braucht gewisse Teilstücke, die passen müssen, das geht schon von der Größe und dem Gewicht her, aber grundsätzlich hat jede Rasse ihre Vorteile. Es gibt spätreifere Rassen, wo die Tiere schwerer gemästet werden, als für andere Anwendungen. Es gibt aber auch frühreife Rassen, zum Beispiel Angus, wo die Schlachtgewichte geringer sind und die dann wieder für andere Zwecke verwendet werden.“

Zu erwähnen seien auch die Generhaltungsrassen, wie Pinzgauer und das Kärntner Blondvieh, die auch im Tourismus eine Entwicklung entfalten, sagte Auernig: „Es geht also darum, mit den Züchtungen qualitätsvolles Fleisch zu produzieren, die Grünlandflächen zu pflegen und auch für den Tourismus eine Freude und Augenweide darzustellen.“

Prämierte Fleckvieh-Kalbin Korea präsentiert von Julia Kaiser von der Landwirtschaftlichen Fachschule  Althofen
ORF
Prämierte Fleckvieh-Kalbin Korea präsentiert von Julia Kaiser von der Landwirtschaftlichen Fachschule Althofen

Keine Nachwuchssorgen

Nachwuchssorgen gebe es bei den Rinderzüchtern nicht, sagt Auernig: „Wir haben sehr viele junge Mädchen und Burschen, die mit Begeisterung dabei sind und die wirklich gerne mit den Tieren umgehen und auch das ist es uns wert, der Gesellschaft zu zeigen, wie wir mit den Tieren umgehen und wie wir sie vorbereiten.“

Um die Tiere zu präsentieren werden sie mi viel Mühe gewaschen und geföhnt, anschließend gebürstet und gekämmt, sagt Auernig: „Das Tier muss auch führig gemacht werden, das heißt, es muss am Strick oder am Halfter gehen. Dazu braucht es eine gute Beziehung zum Menschen.“

Hochlandrind
ORF
Auch Hochlandrinder wurden prämiert

Tiere können in ungewohnter Umgebung nervös werden

Bei der Fleischrindermesse kann es aber auch gefährlich werden, sagt Auernig: „Für die Tiere ist hier alles neu. Zu Hause gehen sie sehr gut und brav, dann kommen sie aber hier in den Ring herein, das ist aufregend, es gibt Lautsprecher, die Leute klatschen, da kann es schon sein, dass das eine oder andere Tier nervös wird und dann kann es schon auch etwas gefährlich werden.“

Erst am Freitag sei ein Stier wild geworden, sagte Auernig. Dabei sei ein Bauer verletzt worden: „Es ist nicht all zu viel passiert, es geht allen wieder gut. Aber ein gewisses Risiko besteht immer und daran sollte man beim Umgang mit den Tieren denken.“