Smartphone 5G
ORF Vorarlberg
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Chronik

5G-Netz wird weiter ausgebaut

Leistungsstarkes Internet ermöglicht schnelleres Surfen im Internet, Filme übers Mobiltelefon anzusehen oder autonomes Fahren mit Autos. Damit ist aber auch der Ausbau des 5G-Netzes nötig. 1.700 Sendeanlagen stehen bereits in Kärnten und es werden noch mehr. Umweltmediziner warnen vor negativen Auswirkungen auf den Menschen.

Der Startschuss für 5G in Österreich, war die Versteigerung der Sendefrequenzen im Jahr 2019 unter den Mobilfunkanbietern. Zuerst waren es das 3,5 Gigahertz Band und dann im Jahr 2021 das 700 Megahertz Band. 18.500 Sendeanlagen gibt es derzeit in Österreich. Immer noch haben aber laut Forum Mobilkommunikation 1.700 Gemeinden in Österreich keinen Zugang zu Mobilfunknetzen. Diese Lücke soll in den kommenden vier Jahren geschlossen werden.

Überall hochfrequente elektromagnetischen Strahlung

Das bedeute aber, dass sich in Zukunft niemand mehr der hochfrequenten elektromagnetischen Strahlung mehr entziehen könne, sagt Hans Peter Hutter, Umweltmediziner an der Medizinischen Universität Wien. Das könne Folgen für den menschlichen Organismus haben, die noch nicht abzuschätzen seien. Denn in ein paar Jahren würden die Sendefrequenzen noch einmal deutlich erhöht.

Hutter: „Aus meiner Sicht ist es da immer besser, es deutlich langsamer anzugehen und entsprechende Studien abzuwarten. Man darf auch nicht vergessen, dass es einen Auftrag gegeben hat, vom Österreichischen Parlament – unter anderem an das Institut für Technikfolgenabschätzung – zu dieser Fragestellung rund um 5G, und dass auch diese Untersuchung zu der Schlussfolgerung gekommen ist, dass erhebliche Wissenslücken bestehen.“

Hutter: Neue Technologie nicht verharmlosen

Diese Wissenslücken seien jetzt auch einmal wahrzunehmen sagte Hutter: „Dann muss man sagen: OK, wenn wir diese Lücken haben, dann schauen wir uns das halt an.“ Er sei jedenfalls kein Technologieverweigerer und schon gar kein Panik-Verursacher, sagte Hutter. Der Umweltmediziner appelliert an die Politik, Vorsorge zu treffen.

Hutter: „Ich möchte betonen, dass es nicht um Panikmache geht, aber auch nicht um Verharmlosung, dass das überhaupt nichts ist. Das ist eine neue Technologie mit einem unglaublichen Ausmaß an Betroffenheit. Und das ist für mich auch wichtig: Es betrifft nicht nur die physiologischen Prozesse, sondern auch sehr viele psychische oder soziale Komponenten. Auch die muss man sich anschauen und da, denke ich, ist noch viel zu wenig gemacht.“

Forum Mobilkommunikation: Keine Probleme mit Mobilfunk

Gregor Wagner, der Pressesprecher des Forum Mobilkommunikation mit Sitz in Wien, sieht die Situation aus seiner Sicht anders. Die Forschung ergebe ein klares Bild: Auswirkungen auf den menschlichen Organismus gebe es keine. Wagner: „Insgesamt gibt es etwa 4.500 Forschungen, also 4.500 Projekte, in denen der Frage nachgegangen wurde, ob es ein Problem mit Mobilfunk geben kann. Und die Zusammenschau dieser wissenschaftlichen Arbeiten ergibt ein sehr klares Bild, dass von keiner gesundheitlichen Beeinträchtigung ausgegangen werden kann, vor allem dann nicht, wenn auch die entsprechenden Grenzwerte eingehalten werden.“

Es gebe schließlich auch eine Ausbauverpflichtung von Seiten der Mobilfunknetz-Betreiber, sagte Wagner. 95 Prozent der österreichischen Bevölkerung und 98 Prozent der Verkehrswege müssten mit den vorgegebenen Datenraten versorgt werden.