Menschen verlassen die AK
Barbara Frank/ORF
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Chronik

Bombendrohungen: Zwei Verdächtige

Die Serie von Bombendrohungen an Kärntner Schulen geht weiter: Am Vormittag wurde die Ursulinenschule in Klagenfurt evakuiert sowie die HTL in Ferlach. Auch die Arbeiterkammer (AK) in Klagenfurt war betroffen. Mittlerweile gibt es zwei Verdächtige.

In der AK hätte am Vormittag das Landesfinale zum Quiz „Politische Bildung“ für Schüler stattfinden sollen. Davor fand ein Mitarbeiter auf der Toilette neben dem Festsaal im ersten Stock einen Zettel mit einer Bombendrohung für Samstag, doch zu der Zeit sind in der AK weder ein Parteienverkehr noch eine Veranstaltung geplant. Auch AK-Präsident Günther Goach glaubt nicht an einen Zufall: „Ich würde ausschließen, dass diese Drohung gegen die AK gerichtet war.“

Bombendrohungen

Bombendrohungen fast zeitgleich

Die ganze AK wurde geräumt, der Vorplatz und auch der Busbahnhof großräumig abgesperrt. Schülerinnen und Schüler aus 26 Schulen wollten an einem Politquiz in der AK teilnehmen. Die Veranstaltung wurde schließlich abgesagt.

Fast zeitgleich mussten aber auch die HTL in Ferlach und das Gymnasium der Ursulinengasse geräumt und durchsucht werden. Insgesamt erhöhte sich die Anzahl der Bombendrohungen damit auf zehn.

Ursulinengasse mit Polizeiautos
ORF
Die Ursulinengasse wurde gesperrt

Hinweise auf zwei verdächtige Schülerinnen

Unterdessen gebe es Hinweise auf die Verfasserinnen eines Drohschreibens in einer Klagenfurter Schule, hieß es am Freitagnachmittag von der Polizei. Bei den Tatverdächtigen handle es sich um zwei Schülerinnen. Die Erhebungen werden vom Kriminalreferat des Stadtpolizeikommandos Klagenfurt geführt.

„Unter Berücksichtigung des Alters der Tatverdächtigen ist bei den Einvernahmen und weiteren Erhebungen mit besonderer Sensibilität vorzugehen“, hieß es. Die weiteren Befragungen und Ermittlungen im Umfeld der betroffenen Schule, aber auch in anderen Schulen und Einrichtungen werden „mit Hochdruck fortgesetzt“, so die Polizei. Mittlerweile geht man aber von einem fragwürdigen Wettbewerb in den sozialen Netzwerken als Grund für diese Drohungen aus.

Hohe Strafen drohen

Die Bildungsdirektion wies Schulen per Rundschreiben an, die Kinder und Jugendlichen über die Folgen solcher Drohungen aufzuklären. Schulrechtlich reichen diese von Suspendierungen bis zum Ausschluss, strafrechtlich sogar bis zu Haftstrafen. Und für den Polizeieinsatz können Kosten von Tausenden Euro anfallen.

Bombendrohung in der AK

Staatsanwaltschaft: Bis zu fünf Jahre Haft

Den Verursachern drohen ernstzunehmende Strafen, sagte auch der Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, Markus Kitz, da mehrere Delikte infrage kommen: „Wenn man es gelinde ansetzt, wäre es eine Nötigung, die Strafandrohung beträgt bis zu einem Jahr. Aufgrund des Umfanges, den wir jetzt schon haben, und weil wir von einem Täter ausgehen, beträgt die Strafandrohung bis zu fünf Jahre. Weil eben das Wirtschaftsleben in einem großen Umfang gestört wurde.“

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft warnt davor, die Bombendrohungen fortzusetzen. Das sei kein Jugendstreich, sondern eine Straftat mit ernsthaften Folgen, so Kitz.