Polizeiauto mit Blaulicht
ORF
ORF
Chronik

Drei Bombendrohungen an einem Tag

Die seit vergangener Woche anhaltende Serie von Bombendrohungen an Kärntner Schulen hat sich am Donnerstag fortgesetzt. An diesem Tag gab es gleich drei Drohungen. Damit sind es insgesamt sieben seit Dienstag vergangener Woche.

Die Drohungen wurden jeweils auf den WCs der Schulen hinterlassen, teilte die Polizei mit. Am Donnerstag zu Mittag war in der Bundes-Bildungsanstalt und Kolleg für Elementarpädagogik (BAFEP) in Klagenfurt eine Drohbotschaft gefunden worden. Schüler und Lehrpersonal, etwa 1.000 Personen, mussten die Schule verlassen, gefunden wurde nichts. Das gleiche Szenario herrschte in der Fachberufsschule Villach, hier waren rund 500 Schüler und Lehrer betroffen.

Am Nachmittag wurde vom Reinigungspersonal der MS2 in Klagenfurt eine Bombendrohung gefunden. Die Durchsuchung des Gebäudes war am späten Nachmittag noch nicht abgeschlossen, Schüler waren zu diesem Zeitpunkt aber keine mehr im Gebäude.

Jeder Einsatz kostet rund 10.000 Euro

Die Vorgehensweise war in allen sieben Fällen ähnlich. Die Bombendrohung wurde jeweils auf den Toiletten hinterlegt, entweder auf Zetteln oder als Kritzelei an der Wand. Die Direktoren verständigten die Polizei, die mit voller Mannschaft anrückte – vom Einsatzkommando Cobra über die Hundestaffel bis hin zum Polizeihubschrauber. Die Schulgebäude wurden evakuiert und akribisch auf etwaige Bomben hin untersucht. Pro Einsatz fallen Kosten von bis zu 10.000 Euro an – ganz abgesehen davon, dass die Polizeikräfte über Stunden gebunden sind und für andere notwendige Einsätze fehlen.

Auch weitreichende schulische Konsequenzen

Am Donnerstagnachmittag reagierte auch die Bildungsdirektion. Per Rundschreiben wurden die Schulen angewiesen, ihre Schüler über die Folgen aufzuklären. Eine Bombendrohung ist ein strafrechtlicher Tatbestand, hat aber auch schulrechtliche Konsequenzen, sagte Bildungsdirektorin Isabella Penz. Suspendierungen und der Ausschluss aus der Schule würden im Raum stehen: „Den Schülerinnen und Schülern soll auch klar sein, dass versäumter Unterrichtsstoff oder ausgefallene Prüfungen nachgeholt werden. Auch die Kosten der Einsatzkräfte sind zu bezahlen. Das wird sicher tausende Euro ausmachen.“

Bildungsdirektion kritisiert fragwürdigen Trend

Die Polizei wird die in den Schulen sichergestellten Spuren und Schriftproben auswerten. Schüler und Lehrer werden aufgefordert, Beobachtungen zu melden. Laut Penz handle es sich offenbar um einen Trend: „Wir wissen nicht genau, was er auslöst – ist es auf sozialen Medien, ist es auf Tiktok?“ All das müsse jetzt geklärt und vor allem abgestellt werden, sagt die Bildungsdirektorin.