Leerer Sessel und Schulbank
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Bildung

Einheitsliste kritisiert Slowenisch-Unterricht

Die Slowenische Einheitsliste sieht den Slowenisch-Unterricht in Volksschulen in Gefahr. Der erst vor wenigen Tagen präsentierte neue Lehrplan sehe nämlich ein Ungleichgewicht in den Unterrichtssprachen Slowenisch und Deutsch vor. Und damit wurde das Minderheiten-Schulgesetz verletzt. Von Seiten der Bildungsdirektion sei davon aber keine Rede.

Es geht um den Paragrafen 16, Absatz eins im Minderheiten-Schulgesetz, in dem festgeschrieben ist, dass an den zweisprachigen Volksschulen der gesamte Unterricht in annähernd gleichem Ausmaß in deutscher und slowenischer Sprache zu erteilen ist. Und genau dem werde auch Rechnung getragen, sagte der für das Minderheitenschulwesen zuständige Fachinspektor Michael Vrbinc.

Bildungsdirektion: Slowenisch in allen Fächern

Die Einheitsliste kritisierte, dass ab Herbst im Rahmen der Schulautonomie vier bis sechs Stunden Deutsch, aber nur drei bis vier Stunden Slowenisch in den zweisprachigen Volksschulen vorgesehen seien. Für Michael Vrbinc sei diese Vorgabe an die zweisprachigen Volksschulen breiter zu verstehen, da Kinder auch in anderen Fächern in slowenischer Sprache unterrichtet werden.

Wichtig sei ein gutes Sprach-Lernkonzept, das sich nicht nur auf die Sprach-Gegenstände bezieht, sondern auf alle Gegenstände: „Man muss das wirklich als Gesamtpaket betrachten. Es ist wirklich gelungen, eine Kontinuität in den Spracherwerb Slowenisch hinein zu bringen. Wenn diesem roten Faden gefolgt wird, kann dementsprechend auch ein positiver Erwerb des Slowenischen erfolgen.“

Angebot zum Dialog

Ein weiterer Kritikpunkt der Einheitsliste ist, dass weder der Rat der Kärntner Slowenen, noch der Zentralverband und die Gemeinschaft der Kärntner Slowenen in die Planungen des neuen Lehrplans miteinbezogen wurden. Im Sommer des vergangenen Jahres habe es in der mehrmonatigen Begutachtungsfrist jedenfalls ausreichend Zeit zur Stellungnahme gegeben, sagte Vrbinc. Aufgrund der Aussendung der Einheitsliste mit den angeführten Kritikpunkten werde es jedenfalls ein Angebot zum Dialog geben, hieß es von Seiten der Bildungsdirektion.