Kelag
ORF
ORF
Chronik

KELAG feiert 100-Jahr-Jubiläum

Mitten in der Energiekrise feiert die KELAG heuer ihren 100. Geburtstag. Sie wurde 1923 als KÄWAG gegründet, mit dem Ziel die Bevölkerung vor allem im Raum Klagenfurt mit Strom aus eigener Erzeugung zu versorgen. Mittlerweile ist die KELAG weit über die Grenzen Kärntens und Österreichs hinaus tätig.

Schon vor 100 Jahren sei man vor dem Problem gestanden, dass man in Kärnten von fossiler Energie aus dem Ausland abhängig gewesen und diese Energie knapp bzw. unleistbar geworden sei, sagte Kelag-Vorstandssprecher Manfred Freitag. Das habe zum Bau des Forstseekraftwerks geführt. In der Folge wurde dann eine Studie zum Ausbau der Wasserkraft erstellt. Von den 1960er bis in die 1980er Jahre investierte die KELAG dann – mit Unterstützung der Politik – massiv in den Bau von Kraftwerken und den Ausbau des Stromnetzes.

100 Jahre KELAG

Energiewende als Herausforderung

Jetzt stehe die KELAG vor der Herausforderung, den Ausstieg aus der fossilen Energie zu schaffen und die Energiewende einzuleiten. „Wir brauchen diesen Technologiemix und es geht nicht darum, eine Technologie gegen die andere auszuspielen, sondern dankbar alles anzunehmen, was wir haben. Nichts zu tun, ist wahrscheinlich der größere, negative Eingriff in die Natur und zu einem Großteil irreversibel“, so Freitag.

Photovoltaik-Anlage
ORF
KELAG setzt auf erneuerbare Energie

Für diesen Technologiemix sind neben der Wasserkraft, die Photovoltaik aber auch die Windkraft nötig, sagte Vorstand Danny Güthlein. „Wir brauchen die Fähigkeit, auch im Winter genügend Strom zu erzeugen. Kärnten hat das viertbeste Windpotenzial im Bundesländerranking. Wind ist derzeit die einzige Erzeugungstechnologie, die mehr Strom im Winterhalbjahr produziert als im Sommerhalbjahr, im Vergleich zur Wasserkraft oder zur Photovoltaik.“ Deshalb werde es ohne Wind nicht gehen, so Güthlein.

Standorträume für Windräder verordnen

Wie viele Windräder beantragt und errichtet werden, hänge vom Strombedarf ab, so der Vorsitzende des Aufsichtsrates Gilbert Isep. „Es geht nicht um eines, fünf oder zehn, aber auch wir sind interessiert, die Akzeptanz der Bevölkerung zu haben. Ich glaube, es ist nicht sehr klug, das auf 50 Standorten zu machen, weil man braucht dafür Leitungen und Straßen.“ Daher müssten im Energiemasterplan für die Zukunft Standorträume verordnet und die Verfahren, nicht nur für Windräder, beschleunigt werden.