Das karge Leben in der Emigration. Nicht Leben, sondern nur überleben. Zwei sehr verschiedene Männer treffen aufeinander: Sie hausen als Emigranten in einer heruntergekommenen, winzigen Kellerwohnung. Konflikte sind vorprogrammiert, da ihre Ideen von Freiheit und Glück komplett auseinander gehen, und so nerven sie sich gegenseitig aufs Äußerste. Beide verließen ihre Heimat aus verschiedenen Gründen: der Eine sucht nach Reichtum; der Andere musste seine Heimat aus politischen Gründen verlassen.
Emigranten
Viele mit wenig Chancen
Emigranten können Fremde sein in dieser Inszenierung aber auch Arme im eigenen Land. Regisseurin Alenka Hain: „Sie können nicht einkaufen gehen, sie leben irgendwo wie etwa im Keller und diese Emigration wollte ich zeigen.“ Einer der Männer wird von Michael Kristof-Kranzelbinder gespielt: „Es gibt immer mehr Leute, die wenig Chancen haben im Leben. Die wenig Zugang haben zu materiellen Gütern, zu einer ökonomischen Besserstellung. Und dann gibt es einen ganz kleinen Teil, der alles machen kann und alles hat.“

Den anderen einfach umbringen wollen, die Emotionen kochen hoch, die gegenseitige Abhängigkeit und die zum Reißen gespannten Nerven lassen alles möglich werden. Schauspieler Mirko Roggenbock: „Und dann wohnt man irgendwo, in einem Zelt oder Container und ist mit Fremden zusammengewürfelt und weiß nicht, wie es weiter geht, das ist gerade wieder aktuell.“
Gesellschaftskritik ohne erhobenen Zeigefinger
Regisseurin Alenka Hain will mit diesem Stück dem Publikum auch die Augen öffnen: „Dass wir sagen, ja, wir sind manchmal auch so oder haben das in uns drinnen, das ist mir wichtig." Ein Theaterstück von Slawomir Mrozek, dennoch ohne erhobenen Zeigefinger aber dafür mit viel Herz und Hirn, gleichzeitig komisch, tragisch und vor allem von der ihm eigenen Absurdität durchzogen."Emigranten“ läuft bis 18. März in den Kammerlichtspiele Klagenfurt und von 21. bis 24. März in St. Johann im Rosental.