Wirtschaft

IV deponiert Wunschliste an Regierung

Die Kärntner Industriellenvereinigung (IV) hat am Montag einen Wunsch- beziehungsweise Forderungskatalog an die künftige Landesregierung deponiert. In einem 20-Punkte-Programm verlangt sie mehr Tempo bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels, die aktive Gestaltung der Energiewende und eine Neustrukturierung der Wirtschaftspolitik.

In Kärnten wohnen doppelt so viele über Achtzigjährige wie Jugendliche unter 18. Und bis zum Jahr 2030 werden rund 30.000 Fachkräfte verloren gehen. Die Bevölkerungsentwicklung und der Fachkräftebedarf seien das Megathema für die künftige Landesregierung, sagte der Präsident der Industriellenvereinigung Kärnten Timo Springer.

Qualifizierten Zuzug aktiv gestalten

Gegenüber der IV hätten sich alle Parteien zu qualifiziertem Zuzug bekannt, sagte Springer: „Das heißt, hier muss es möglich sein, in einem Koalitionsvertrag eine entsprechende Klausel hinein zu bekommen, dass man sich zu einem aktiven Zuzug bekennt und diesen auch aktiv gestaltet.“ Springer kann sich dabei Willkommenspakete vorstellen.

Mit Angeboten in punkto Arbeit, Bildung, Wohnen und Freizeit müsse Kärnten auch attraktiver für Junge werden, damit sie nach ihrer Ausbildung wieder zur Familiengründung heimkehren.

IV fordert zentralen Bildungscampus

Und die Bündelung von Uni, Fachhochschule und Co an einem zentralen Bildungscampus könnte noch mehr Studierende aus anderen Bundesländern anziehen, so IV-Geschäftsführerin Claudia Mischensky. Sie appellierte an die künftige Landesregierung, auch das Thema Energieversorgung ernst zu nehmen. Kurzfristig sei alles zu tun, um großflächige Stromabschaltungen auch im kommenden Winter zu verhindern.

Mittelfristig müsse der Energie-Masterplan in Sachen Photovoltaik, Wind, Wasser, Biogas und Geothermie angepasst werden, sagte Mischensky: „Es braucht Zonierungen, es braucht ganz klare Festlegungen, in welchen Bereichen erneuerbare Energie ausgebaut werden kann und soll. Das ist ganz entscheidend.“

Alle Landesgesellschaften unter einem Dach

Die Industriellenvereinigung fordert zudem, dass die Agenden für Wirtschaftsentwicklung und Standortmarketing zusammengelegt werden und alle Landesgesellschaften unter ein Dach kommen. Die IV ist auch für den Ausbau der B100, der S37 und von Breitbandnetzen. Und Kärnten brauche eine Forschungs-Ombudsstelle als Anlaufpunkt, der kleine und mittlere Betriebe beim Zugang zu Forschung und Innovation unterstützt.