Chronik

Erster bestätigter Vogelgrippefall in Kärnten

Im Bezirk Villach Land ist Anfang März ein toter Wildvogel, ein Sperber, gefunden worden. Eine Überprüfung des Kadavers ergab nun, dass das Tier an der Vogelgrippe erkrankt war. das gab das Land in einer Aussendung bekannt. Der nachgewiesene Subtyp H5N1 ist für Vögel stark krankmachend. Beim Menschen wurde eine Infektion mit H5N1 in Europa noch nicht nachgewiesen.

Während in Österreich heuer bereits zahlreiche Fälle der Geflügelpest nachgewiesen wurden, ist Kärnten bislang verschont geblieben. Nun wurde das aviäre Influenza-Virus jedoch bei einem Wildvogel bestätigt, der Anfang März im Bezirk Villach-Land tot aufgefunden und umgehend zur Überprüfung an das Labor der AGES in Niederösterreich weitergeleitet worden war. Der nachgewiesene Subtyp H5N1 ist für Vögel hochpathogen, Infektionen mit H5N1 beim Menschen sind in Europa bis jetzt nicht nachgewiesen worden.

Vogel wurde in Hochrisikogebiet gefunden

Der Fundort befindet sich in einer jener 64 Kärntner Gemeinden, die vom zuständigen Bundesministerium für Gesundheit als Hochrisikogebiete eingestuft worden waren und in denen seit Anfang Jänner 2023 eine Stallhaltepflicht für Geflügelhalter ab 50 Tieren gilt. Daher sind nun keine weiteren Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Es werden jedoch alle geflügelhaltenden Betriebe in der Gemeinde vom Land Kärnten kontaktiert und präventiv Proben genommen.

Land: Stallhaltepflicht strikt einhalten

Das Land weist in einer Aussendung darauf hin, dass die Stallhaltepflicht auch weiterhin strikt einzuhalten ist. Betriebe und Hobbyhaltungen ab 50 Stück Geflügel im Risikogebiet müssen ihre Tiere in geschlossenen – zumindest überdachten – Stallungen halten. Insbesondere Enten und Gänse sind von anderem Geflügel zu trennen. Auch bei Geflügelhaltungen im Risikogebiet mit weniger als 50 Tieren ist erhöhte Vorsicht geboten. Sie sind von der Stallhaltepflicht nur dann ausgenommen, wenn es gewährleistet ist, dass kein Kontakt mit Wildvögeln stattfindet.

Veterinärmediziner: War zu erwarten

Für Holger Remer, Veterinärmediziner des Landes, ist dieser Vogelgrippefall im Bezirk Villach-Land nichts außergewöhnliches, es sei sogar erwartbar gewesen. Im Vorjahr wurden drei Schwäne in der Drauschleife bei Ebenthal verendet aufgefunden, ebenfalls mit dem Vogelgrippe-Virus infiziert. Es müsse jetzt der Vogelzug abgewartet werden, die Stallpflicht sei deshalb unerlässlich, damit das Nutzgeflügel nicht einer Gefahr ausgesetzt werde, so Holger Remer.