Es ist nicht einfach für heimische Bäcker zu überleben, denn sie kämpfen an vielen Fronten: Es herrscht ein Mangel an Arbeitskräften, die Konkurrenz der billigen Backwaren in den Supermärkten ist groß und die Teuerung bei Energie und den Backzutaten trägt ihr Übriges dazu bei, dass immer mehr Bäcker aufgeben. Für die anderen bedeutet das: Nischen müssen gesucht werden, die sich rentieren und mithelfen, den Betrieb abzusichern.
Thomas Matitz trat 2016 Slow Food bei, wo es auch um das regionale Geschmackserlebnis geht. Er sagt, für seinen Betrieb war dies eine richtige Entscheidung: „Damals war ein Slowfood-Bäcker hier, der uns drei Sorten angelernt hat. Wir haben ganz klein angefangen, aber immer weiter probiert. Den Leuten schmeckt es.“
Aus Nischenprodukt wurde Verkaufsschlager
Fast jeden Tag ab 1.00 Uhr früh steht er in der Backstube – da ist Bäckeralltag angesagt, Brot und Gebäck werden gebacken, und Kuchen und Torten. Am Vormittag startet dann die Kräckerproduktion. Dass seine Kräcker so ein Erfolg werden, überraschte Matitz selbst: „Ich hätte nicht damit gerechnet. Wir wollten das eigentlich nur so nebenbei machen, aber freuen uns natürlich, dass es so eingeschlagen hat.“
Auch in Deutschland und der Schweiz gefragt
Sauerteig ist das natürlich Backtriebmittel. 150 Säckchen pro Tag werden befüllt. Die Kräcker aus Kötschach-Mauthen sind bereits weit über die Grenzen hinweg bekannt. „Wir haben Kunden in ganz Österreich, in der Schweiz und in Deutschland.“
50 Sorten gibt es mittlerweile. Ständig wird an neuen Kreationen getüftelt. Die beliebtesten sind seit Jahren die selben: „Man muss viel probieren. Wir haben mittlerweile auch viele Firmen, die uns anschreiben und nach Spezialanfertigungen fragen – zum Beispiel mit Wein oder Malz. Sie sind lange haltbar und auch leicht zu verschicken, weil sie nicht brechen.“
Für Nachwuchs ist gesorgt
Fünf Mitarbeiter hat der 1902 gegründete Familienbetrieb, den es in der vierten Generation bereits gibt. Tochter Valentina wird übernehmen – obwohl sie erst elf Jahre alt ist, besteht daran kein Zweifel. Sie sagt, es mache ihr Spaß zu backen und ihrem Vater so helfen. Somit scheint die Zukunft der kleinen Bäckerei in Kötschach-Mauthen gesichert.