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Chronik

Stadtwerke verdoppeln Strompreis im Mai

Die Strompreise bei den Stadtwerken verdoppeln sich mit Mitte Mai für Bestandskunden, hat es am Freitag auf ORF-Nachfrage geheißen. Alle Bestandskunden müssen in den neuen Vertrag wechseln oder sich einen neuen Anbieter suchen. Die Stadtwerke beruhigen, die Strompreisbremse würde vieles abfedern, 60 Prozent würden gar nichts merken.

Per Brief werden ab sofort sämtliche Stadtwerke-Kunden über die bevorstehende Änderung informiert. Am Freitag wurden die ersten Verständigungen mit der Post verschickt. Die Kernaussage darin: Der Fixpreis für den Stromtarif EKG-Klassik steigt von 13,60 Cent brutto pro Kilowattstunde auf 29,5 Cent. Eine Steigerung, die einer Verdoppelung des Preises entspricht. Man gehe davon aus, dass man auf diesem Niveau bleiben werde. „Sollte der Strompreis hinunter gehen geben wir das sofort an die Kunden weiter“, sagte Stadtwerke-Vorstand Erwin Smole.

Beim Gas ist es ebenfalls eine Verdoppelung von 5,98 Cent auf 11,99 Cent pro Kilowattstunde. Bestandskunden müssen bis 12. April einer Änderungskündigung zustimmen – entweder per Internet oder indem er das Formular zurückschickt. Tun sie das nicht, müssen sie sich einen neuen Energielieferanten suchen. Die Stadtwerke liefern ab Mitte Mai nur mehr zum neuen Preis.

Stadtwerke: Anpassung werde nun nachgeholt

Die Stadtwerke beteuern, dass die Preise zuletzt nicht erhöht worden seien, um die Kunden in der schwierigen Zeit zu unterstützen. Deshalb werde die Anpassung erst später, also Mitte Mai, erfolgen. Die gestiegenen Einkaufspreise für Energie seien schuld daran. Hinzu kommt dann noch eine erhöhte Benützungsgebühr durch die Stadt Klagenfurt, mit durchschnittlichen Mehrkosten von etwa 70 Euro pro Haushalt und Jahr.

STW: 60 Prozent der Kunden merken nichts

Dank Strompreisbremse würden aber nur etwa 40 Prozent der Bestandskunden einen höheren Teilzahlungsbetrag überweisen müssen als bisher, für 60 Prozent würde sich nichts ändern bzw. würdenn sie sogar eine Gutschrift bekommen. „Weitere 20 Prozent zahlen über das Jahr gesehen mehr als hundert Euro mehr für Strom und für die restlichen 20 Prozent – die mit hohem Verbrauch, zum Beispiel durch Stromheizungen – versuchen wir uns etwas zu überlegen und ein Spezialangebot zu machen“, so Stadtwerke-Vorstand Erwin Smole.

Die Stadtwerke rechnen in einer Aussendung vor, dass ein Durchschnittshaushalt Mehrkosten in der Höhe von etwa 18 Prozent haben wird, also etwa 13 Euro pro Monat (bei einem angenommenen Jahresverbrauch von 3.500 kWh). Bei Gas seien es 80 Euro Mehrkosten pro Monat bei einem Verbrauch von ca. 16.000 kWh.

KELAG erhöht vorerst nicht

Beim Landesenergieversorger KELAG bleibt preislich vorerst alles beim Alten. Der Strompreis von 10,87 Cent brutto pro Kilowattstunde sei bis Ende Juni abgesichert, dank langfristiger Beschaffungsstrategie, wie es hieß. Ob diese Preisgarantie auch in der zweiten Jahreshälfte noch gelten wird, bleibe abzuwarten. Derzeit sei der Strommarkt zu dynamisch, um seriöse Aussagen zu treffen, so die Auskunft aus der Pressestelle des Energieversorgers.

FPÖ: Stadtpolitik muss handeln

Im Zusammenhang mit der Verdreifachung des Strompreises und der Verdoppelung des Gaspreises durch die Stadtwerke Klagenfurt übt FPÖ-Klubobmann Gernot Darmann in einer Aussendung erhebliche Kritik an Team-Kärnten-Bürgermeister Christian Scheider. Er schweige sich seit Langem zu der von den Freiheitlichen bereits seit Monaten kritisierten möglichen Erhöhung der Strompreise nach der Landtagswahl aus. Darmann erwarte sich eine klare Haltung Scheiders gegen diese neuen Belastungen der Bürgerinnen und Bürger. Eine Verdreifachung der Strompreise im Mai sei absolut inakzeptabel, immerhin gebe es auch teils sinkende Marktpreise.