„Rand“ von der österreichischen Dramatikerin Miru Miroslava Svolikova erzählt von Menschen am Rand, von Flüchtlingen. Sehr rasch wird klar, dass es hier ans Eingemachte geht. Tetris-Steine werden zu einem Sinnbild für die Menschen, das letzte Einhorn irrt verzweifelt umher, Soziologen gaukeln Probanden bei einem Versuch vor, sie seien Astronauten. Ein Flüchtling hat Angst um seine Familie, um seine 14 Kinder, die er zurücklassen musste. Gernot Piff spielt diesen Flüchtling als Mickey Mouse auf der Bühne. Mit einem romantisch, harmlosen Märchen hat das Stück aber nichts zu tun. Es tut sich ein Abgrund nach dem Anderen auf.
KE zeigt Rand
Stück mit „wahnsinnig großem Humor“
Der Regisseur Josef Maria Krasanovsky interessieren nur Stücke, die nicht älter als fünf Jahre und brennend aktuell sind: „Man darf keine Angst vor dem Stück haben, dieses Stück legt den Finger in jeden Dreck hinein, mit einer großen Lust und mit einer wahnsinnig großen Portion Humor. Für mich ist das ein richtig geiles Trash-Epos. Es ist ein Stück, bei dem man sehr viel lachen, aber auch viel weinen kann.“
Schauspielerin Claudia Carus sagte, in dem Stück stecke unglaublich viel drin: „Es geht um Klimaerwärmung, um den Krieg und Terrorismus, das Stück ist unglaublich aktuell.“
„Jeder hat das Zeug zum Terroristen“
Das Stück greift die Themen auf, die uns heute bewegen: Wie ist ein Leben überhaupt möglich. Wie schaffen wir es ohne jede Sicherheit zu leben. Und was passiert mit uns wenn wir zuhören und wenn die gebürtige Kärntnerin Johanna Hainz eine Terroristin spielt und klarmacht, dass es hier um uns geht.
Hainz: „Jede und Jeder hat das Zeug zur Terroristin, zum Terroristen in sich. Das hat ja alles mit Umfeld, Prägung, mit ganz viele Eiflüssen von Außen zu tun, in die ja jeder rutschen oder geraten kann.“

Das letzte Einhorn verzweifelt
Soziologen lügen, das letzte Einhorn verzweifelt und am Ende ist es dann vorbei. Dafür, dass dieser Theaterabend auch sehr viel Spaß macht, garantiert die wunderbar schwungvolle Musik, die Josef Maria Krasanovsky für diesen Abend zusammengestellt hat. Fazit: Ein großer Theaterabend, den man nicht versäumen sollte.

Autorin tritt nach letzter Vorstellung selbst auf
„Rand“ spielt bis 18. März in der Theater Halle 11 Klagenfurt. Im Anschluss an die letzte Vorstellung, die Derniere am 18. März, tritt „KIKI de POP x Svolikova“ in Klagenfurt mit einer Performance auf. Das ist der Name mit dem die Dramatikerin Miru Miroslava Svolikova selbst auf der Bühne steht. Eintritt zu der Performance hat jeder, der eine gültige RAND-Eintrittskarte von einer der elf Vorstellungen besitzt.