Ein braunes Huhn im Stall
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Chronik

Salmonellen: 20.000 Hühner gekeult

20.000 Hühner eines Hühnermastbetriebes im Bezirk St. Veit sind gekeult worden. Bei einer routinemäßigen Kontrolle war im Stall ein für den Menschen gefährlicher Salmonellenstamm entdeckt worden. Daher durften die Hühner nicht mehr als Lebensmittel in Umlauf gebracht werden.

Es gehört zur Routine in den heimischen Mastbetrieben, dass drei Wochen vor einer geplanten Schlachtung im Stall Proben gezogen werden, sagte Josef Leitner, Amtstierarzt des Bezirks St. Veit. Damit soll sichergestellt werden, dass die Tiere für den Verzehr unbedenklich sind. Das seien sie im Fall des Betriebes aus dem Bezirk St. Veit eben nicht gewesen.

In den Proben sei ein Salmonellenstamm entdeckt worden, der für den Menschen sehr gefährlich sei. Daher mussten die Tiere noch in der Nacht auf Mittwoch verladen und in den Geflügelschlachthof zur Tötung gebracht werden. Die 20.000 Masthühner am Leben zu lassen und jedes einzelne Tier zu testen, wäre schon aus tierschutzrechtlichen Gründen nicht möglich gewesen, so Leitner. Wenn diese Masthühner älter als fünf Wochen werden, bekommen sie schwere gesundheitliche Probleme durch das rasche Wachstum und ihr Gewicht. Das betrifft zum Beispiel die Atmung und die Beine.

Stall wird penibel desinfiziert

Der Fall des St. Veiter Betriebes sei kein Einzelfall, kein Betrieb sei davor gefeit. Durch den Salmonellenbefall erleidet der Betrieb einen finanziellen Totalausfall, sagte Leitner. Dagegen seien die Landwirte allerdings versichert. Bevor der Stall jetzt mit neuen Masthühnern belegt werden kann, muss er aufwendig gereinigt und desinfiziert werden. Jede Ritze müsse auf Salmonellen untersucht werden, so Leitner.

Eier und Geflügel besonders gefährdet

Salmonellen sind in Österreich die zweithäufigsten Durchfallerreger, die hauptsächlich durch Lebensmittel übertragen werden. Die Ansteckung erfolgt durch die Aufnahme von salmonellenhaltigen Lebensmitteln, in erster Linie Eiern und Eiprodukten, Geflügel, Fleisch und Milcherzeugnissen sowie Speiseeis, vorkommen können sie aber in fast allen Lebensmitteln. Für eine Erkrankung müssen relativ große Bakterienmengen aufgenommen werden. Gefährlich werden sie vor allem für kleine Kinder und ältere Menschen.