Erlenzeisig auf einem Ast
Tiere

Wärme: Erlenzeisig überwintert in Kärnten

Bereits zum zweiten Mal sind in Kärnten große Schwärme von Erlenzeisigen gesichtet worden. Ein seltener Anblick, denn diese Vogel aus dem Norden überfliegen Kärnten auf ihrem Weg nach Süden normalerweise. Der Klimawandel sorgt offenbar dafür, dass sie gleich hier blieben.

BirdLife Kärnten bekommt ständig neue Meldungen von diesen Vogelschwärmen, so Andreas Kleewein: „Der Erlenzeisig ist eine kleine Singvogelart, der an gelblich-schwarz-gräulichen Elementen im Gefieder erkennbar ist. Er wurde auch schon mit dem Grünfink verwechselt, ist aber typisch vom Erscheinungsbild.“

Überreiches Nahrungsangebot

Das ganze Jahr über sind Erlenzeisige in den Mischwäldern unterwegs. Die kleinen Vögel finden dort ihren perfekten Lebensraum. Im Winter kommen auch noch weiter nördlich brütende Vögel nach Kärnten und fliegen üblicherweise weiter. Doch heuer dürfte es warm genug gewesen sein. Zum zweiten Mal in der Geschichte der Kärntner Ornithologie blieben die Erlenzeisig Schwärme aus dem Norden in Kärnten.

Zwei Erlenzeisige bei einer Futterröhre
Erlenzeisige an einer Futterröhre

Zum ersten Mal war das 2020/2021 der Fall, so Kleewein: „Der Klimawandel macht sich auch hier bemerkbar. Denn der Grund, warum die Erlenzeisige hier bleiben hängt mit dem überdurchschnittlichen Nahrungsangebot zusammen. Das hängt wiederum mit der Pollenausschüttung der Bäume zusammen. Die Bäume haben im Frühjahr sehr viele Pollen ausgeschüttet, in Folge kommen viele Samen heraus, die die Nahrung für die Singvögel sind.“

Erlenzeisige bevorzugen Nadel- und Mischwälder mit Fichten, Erlen und Birken, sowohl für das Brutgeschäft als auch zur Rast, wo sie akrobatisch an den dünnen Ästen herumturnen. Im Winter tauchen sie auch in Parks und Gärten auf.

Nicht im Bestand gefährdet

Die Kleinen Erlenzeisige kommen mit Ausnahme von Island und dem nördlichen Rand Skandinaviens in ganz Europa vor. Außerdem leben sie in Nord- und Ostasien sowie im Nahen und Mittleren Osten. In Mittel-, Süd- und Westeuropa sind sie üblicherweise das ganze Jahr über zu finden, so Kleewein. Er trete in der Regel in großen Schwärmen auf, die von Baum zu Baum ziehen. Namensgebend für die Vogelart seien Erlen, die in Feuchtgebieten wachsen.

Im April ist es vorbei mit dem Besuch aus dem Norden, da geht es wieder zurück in die Heimat. Erfreulich ist, dass der Erlenzeisig als einer der wenigen Vögel nicht in seinem Bestand gefährdet ist.