Politik

Politische Landkarte mehrheitlich rot

Zugewinne gab es bei dieser Landtagswahl für alle Parteien außer für die SPÖ, die die Hälfte der Zugewinne der vorangegangenen Landtagswahlen wieder verloren hat. Dennoch blieb die politische Landkarte in Kärnten mehrheitlich Rot.

Die hohen Verluste für die SPÖ bei der Landtagswahl in Kärnten spiegeln sich auch in den Gemeindeergebnissen wider. So musste die Sozialdemokratie in 128 der 132 Gemeinden ein Minus hinnehmen. Dennoch blieb sie in 96 weiterhin stärkste Partei – wie auch auf Landesebene (mit 38,9 Prozent). Zudem zeigt sich, dass die SPÖ, ähnlich wie die ÖVP, bei älteren Personen und bei Frauen stärker punkten konnte. Die FPÖ legte in 83 Gemeinden zu, die ÖVP in 94. Die Grünen schafften nur einmal den Sprung über die Zehn-Prozent-Marke, die NEOS in nur drei Gemeinden jenen über fünf Prozent.

Ergebnis Landtagswahl NÖ 2023 2023
ORF/SORA

Rote „Absolute“ in Zell und Bad Eisenkappel

In zwei Gemeinden konnte die SPÖ die absolute Mehrheit der Stimmen erringen, das sind Zell und Bad Eisenkappel. In beiden Gemeinden verlor die SPÖ zwar stark, blieb aber über der 50 Prozent Marke. In Zell betrug das Minus fast zehn Prozent, die Gemeinde bleibt mit 53,3 Prozent aber die rote Hochburg. In weiteren 94 Gemeinden behielt die SPÖ die relative Mehrheit. Den größten Zugewinn gab es in Preitenegg mit fast fünf Prozent (4,88 Prozent).

Ergebnis Gemeinde Zell Landtagswahl 2023
Landeswahlbehörde Kärnten

Mühldorf als neue blaue Hochburg

Wie die SPÖ räumte auch die FPÖ in zwei Gemeinden die absolute Mehrheit der Stimmen ab, nämlich in Stall und Mühldorf. Mühldorf ist damit eine neue Hochburg der Freiheitlichen mit 56 Prozent. Den größten Zugewinn an Stimmen verzeichnete die FPÖ in Stall mit über 24 Prozent und in Rangersdorf mit über 18 Prozent. Neben den zwei Gemeinden mit absoluter Mehrheit verzeichnete die FPÖ in 26 weiteren Gemeinden relative Mehrheiten.

Ergebnis Gemeinde Mühldorf Landtagswahl 2023
Landeswahlbehörde Kärnten

Keine Absolute für ÖVP, aber acht relative Mehrheiten

Die ÖVP erreichte keine absolute Mehrheit, kann aber nunmehr auf relative Mehrheiten in acht Gemeinden verweisen. Hochburg der ÖVP bei Landtagswahlen blieb die Gemeinde Lesachtal mit knapp über 47 Prozent, gefolgt von Heiligenblut (41,8 Prozent), dort gab es übrigens den größten Zuwachs für die ÖVP mit fast zwölf Prozent.

Wählerstromanalyse

Wählerstromanalyse
ORF.at

Weitere herausragende Zuwächse gab es etwa mit über 15 Prozent für das Team Kärnten in St. Georgen am Längsee. Obwohl Grüne und NEOS die fünf Prozent Hürde für den Einzug in den Landtag nicht schafften, lagen sie in einigen Gemeinden über fünf Prozent. Die Grünen etwa in der Landeshauptstadt, NEOS zum Beispiel in Krumpendorf.

SPÖ und ÖVP bei Älteren und Frauen beliebter

Sieht man sich den Zuspruch zu den Parteien nach dem Geschlecht an, so punkteten SPÖ und ÖVP stärker bei Frauen und bei älteren Wählern ab 60 Jahren. Mehrheitlich männliche Wähler entschieden sich für FPÖ, NEOS und das Team Kärnten. Mehrheitlich junge Wähler waren es bei der FPÖ und den Grünen.

Politologin Stainer-Hämmerle zum Kärntner Wahlergebnis

Wie sind die Kärntner Ergebnisse zu bewerten? Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle analysiert.

Die Wahlbeteiligung stieg diesmal wieder, und zwar von rund 69 Prozent vor fünf Jahren auf diesmal über 75 Prozent der Wahlberechtigten.