Chronik

Fridays for Future in Klagenfurt

Zwei Tage vor der Landtagswahl hat am Freitag auch in Klagenfurt der globale Klimastreik stattgefunden. Im Vorfeld richteten die unterschiedlichen Gruppen in einer Pressekonferenz Apelle an die künftige Landesregierung.

Die Regionalgruppen der Scientists for Future in Kärnten, von Global 2000 und der Verein des österreichischen Klimarates machten am Freitag noch einmal auf den Klimawandel aufmerksam. Sie machten dabei auch klar, was sie sich von der nächsten Kärntner Landesregierung wünschen.

Günstiges Öffi-Ticket nützt ohne Verbindungen nichts

Victoria Auer von Global 2000: „Kärnten ist das einzige Bundesland, das keine verbindliche Klimastrategie hat. Die muss endlich gesetzlich verankert werden, mit verbindlichen Klimazielen, die erreicht werden müssen.“ Weiters fordert Global 2000 den Ausbau erneuerbaren Energien: „Es geht vor allem um Wind- und Sonnenenergie.“

Der größte Treibhausemittent Kärntens sei der Verkehr, sagte Auer. Sie sieht ein Problem in Kärnten: „Ein günstiges Öffi-Ticket bringt nichts, wenn es keine Bus- oder Zugsverbindungen für die Menschen gibt.“

Mehr Zusammenarbeit von Politik und Experten

Stefan Breuer von Scientists for Future forscht und lehrt an der Fachhochschule Kärnten im Bereich Bau. Er sieht in seinem Fachbereich vor allem noch viel Potential, was das Klima angeht: „Der Bau ist einer der größten Hebel mit 37 Prozent der globalen Co2-Emissionen. Das ist einerseits ein Schock, andererseits eine Chance, weil nicht nur der Betrieb von Häusern, sondern auch die Herstellung Co2 verursacht.“

Breuer sagte, wir müssten sorgsamer mit dem Bestand umgehen, mit den Flächen, die zur Verfügung stehen. Breuer sieht die Politik in der Pflicht. Er wünscht sich, dass die nächste Landesregierung näher und öfter mit Experten zusammenarbeitet, um gemeinsam Lösungen zu finden.

„Politik muss mehr Mut beweisen“

Franz Zlanabitnig vom Klimarat Verein sieht nur dann eine Möglichkeit zur Veränderung, wenn jeder und jede Einzelne von sich aus mitmachen. Und die Politik müsse mehr Mut beweisen: „Es ist ein bohren dickster, dickster Bretter. Die Politik muss regulierender eingreifen, als sie das bisher tut.“ Zlanabitnig sagte, den Mut dazu habe die Politik bisher nicht gezeigt.

Die Themen Raumordnung, Verkehr und Landwirtschaft sieht Zlanabitnig als entscheidende Faktoren. Er hat aber, wie auch die weiteren Sprecher der Demonstration, immer noch die Hoffnung auf eine positive Zukunft.