Ein Bus der Stadtwerke bei einer Haltestelle am Heiligengeist Platz in Klagenfurt
ORF
ORF
Chronik

Maskenträger fast Fahrt verweigert

Weil ein vorerkrankter Mann am Mittwoch eine FFP2-Maske getragen hat, als er in einen Bus der Stadtwerke Klagenfurt eingestiegen ist, wollte ein Busfahrer ihm den Zustieg verweigern. In einer Stellungnahme der Stadtwerke hieß es, man sei um eine Klärung des Sachverhaltes bemüht.

Der Busgast ist Kärntner und lebt in Wien. Er infizierte sich bisher noch nie mit dem Coronavirus und das soll auch so bleiben, weil er mit einem primären Immundefekt geboren wurde und damit zu einer vulnerablen Gruppe zählt. Jenen Menschen also, bei denen eine Infektion mit dem Erreger Sars Cov-2 schwerwiegende Folgen haben könnte – und das trotz siebenfacher Impfung, wie im Fall des Busgastes.

Busfahrer hielt „Masken-Vortrag“

Deshalb trägt der Mann auch weiterhin die FFP2-Maske. Auch am Mittwochnachmittag, als er seinen Vater besuchen wollte und in die Linie 40 der Klagenfurter Stadtwerke einstieg, aber nicht sehr weit kam. Der Busfahrer wollte ihm mit Maske die Mitfahrt verweigern. Der Mann ignorierte das jedoch und stieg trotzdem ein.

„Dann hat er mich immer noch schief angeschaut, und sagte, dass ich die Maske nicht brauche. Ich habe gesagt, ich brauche sie. Dann hat sich daraus eine Diskussion gesponnen, warum ich überhaupt die Maske tragen, er hat das nicht verstanden, dass ich sie zu meinem Selbstschutz trage“, sagte er gegenüber dem ORF.

Mehr Solidarität gefordert

Der Busfahrer habe sogar von ihm verlangt, er müsse die Maske abnehmen, um zu beweisen, dass er nicht infiziert sei. Wer weiterhin FFP2-Maske trage, werde in Österreich diskriminiert, so der Busgast gegenüber dem ORF. Er wandte sich nach dem Vorfall auf Twitter an die Öffentlichkeit und markierte mit dem Tweet auch Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Was bleibt, ist der Wunsch nach mehr Solidarität mit vulnerablen Gruppen. „Für sie braucht es einen Diskriminierungsschutz“, so der Betroffene.

Stadtwerke nehmen Stellung

Anders als in Wien, wo die Maskenpflicht erst am Dienstag fiel, gilt sie in Kärnten in Massenbeförderungsmitteln schon seit langem nicht mehr. Vom Vorstand der Stadtwerke Klagenfurt Erwin Smole hieß es dazu in einer schriftlichen Stellungnahme, man sei um Klärung des Sachverhaltes bemüht. Und selbstverständlich würden Passagiere mit und ohne Maske befördert. Buslenker würden geschult, eine Nachschärfung erfolge aber in regelmäßigen Abständen.