Seit 18 Monaten erzeugt die KELAG mit ihren Wasserkraftwerten weniger Strom als im langjährigen Durchschnitt. Grund dafür sind die geringen Niederschläge. Das bestätigt auch Johannes Moser von der Wasserwirtschaft in der Landesregierung: „Die Abflüsse und Grundwasserstände sind am unteren Rand der bisherigen Beobachtungen. Es herrschen sehr tiefe Grundwasserstände und niedrige Wasserabflüsse. Das war im vergangenen Jahr prägend in Kärnten.“
Am größten ist die Trockenheit im nördlichen Gurktal, auf dem Krappfeld und speziell im Lavanttal, sagt Moser: „Bei den Abflüssen in der Lavant – gemessen am Pegel Krottendorf – war es um 50 Prozent weniger Abfluss, den wir im Jahr 2022 hatten.“
KH Trockenheit
KELAG: Ein Viertel weniger Produktion wegen Trockenheit
Das Niederschlagdefizit im Vorjahr erreichte die dreifache Wassermenge des Wörthersees, bestätigen die Experten. Auch die KELAG spürt das Defizit bei der Stromerzeugung, sagt Vorstand Danny Güthlein: „Seit September 2021 produzieren wir jeden Monat weniger als der langjährige Durchschnitt. Es gibt immer wieder Trockenperioden – auch so eine lange Trockenperiode und vor allem in der Intensität mit fast einem Viertel weniger Produktion hatten wir so noch nie.“
2022: Stromzukauf auch während des Sommers nötig
Besonders krass war die Situation im Vorjahr. Erstmals musste auch in den Sommermonaten Strom zugekauft werden, so Güthlein: „Üblicherweise kann Kärnten im Sommer mehr Strom produzieren, als es verbraucht und den anderen Bundesländern zur Verfügung stellen. Im Winter haben wir immer zu wenig. Letztes Jahr ging dieses Phänomen das ganze Jahr über. Das heißt, Kärnten hätte sich nicht selbst mit Strom versorgen können.“

Zugekaufter Strom kommt allerdings nicht notwendigerweise aus Wasserkraft, weiß man bei der KELAG. Da ist auch Strom aus Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken dabei. Daher will man mehr auf Photovoltaik und Windkraft setzen.