40 Feuerwehrfahrzeuge werden in Kärnten jährlich zusätzlich zu verschiedenen Gerätschaften angeschafft. Die Kosten teilen sich die Gemeinden und das Land. Um die Teuerung ein wenig abzufedern, forderte Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin bei einer Bilanz-Pressekonferenz Freitagvormittag einmal mehr vom Bund, das Versprechen einer Sonderinvestitionsprämie aus dem Vorjahr umzusetzen.
Das würde den Gemeinden und dem Land zehn bis zwölf Prozent der Kosten ersparen: „Dass die Mehrwertsteuer-Rückvergütung vom Bund auch refundiert wird einerseits und andererseits, dass die Katastrophenfond-Mittel angepasst werden, da wir immer mehr Einsätze bewältigen müssen.“

Auch Landesfeuerwehrreferent Daniel Fellner (SPÖ) forderte die Bundesregierung zum Handeln auf. In Kärnten selbst sei es gelungen, dass Bedienstete im öffentlichen Dienst für ihre Einsätze und Weiterbildungen bei der Feuerwehr freigestellt werden. Eine gesetzliche Regelung für private Unternehmen fehlt aber nach wie vor. Die Großschadensereignisse nehmen stark zu. So waren etwa bei den Unwettern im Gegendtal und nach dem Sturm im August des Vorjahres über 8.000 freiwillige Feuerwehrleute viele Tage im Einsatz.
Einsatzreichstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen
Um 28 Prozent mehr Einsätze als im Jahr davor verzeichneten die Feuerwehren. Es war das einsatzreichste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, so Fellner: „Das Jahr 2022 wird uns leider als ein Jahr der Jahrhundertkatastrophen in Erinnerung bleiben. Die enormen Unwetterschäden im Gegendtal haben bisherige Dimensionen im negativen Sinn gesprengt. Schwere Unwetter suchten auch das Lavanttal heim. Darüber hinaus waren auch das Mölltal und Millstatt/Radenthein von verheerenden Elementarereignissen betroffen. Es gab leider auch Todesopfer zu beklagen."

Freiwillige leisteten 2,4 Millionen Stunden
Fast 470 Menschenleben konnten durch den Einsatz der Feuerwehrleute in Kärnten im Vorjahr gerettet werden, die meisten davon nach schweren Verkehrsunfällen. Die freiwilligen Helfer haben 2,4 Millionen Stunden geleistet. Die öffentliche Hand erspare sich dadurch 60 Millionen Euro. Dazu kommt der verhinderte Schaden. Im Gegenzug kostet die Feuerwehr insgesamt 35 Millionen Euro, so Fellner: „Kärnten hat ein sehr modernes und flächendeckendes Feuerwehrsystem. Ein System, das funktioniert und auch leistbar ist.“
Der Mitgliederstand von fast 20.000 Aktiven ist in Kärnten stabil, nicht zuletzt wegen der zahlreichen Jugendfeuerwehren. Fast 6.000 Feuerwehrleute bildeten sich im letzten Jahr an der Landesfeuerwehrschule aus, doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren.