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Bildung

Elternvertreter für mehr Schulpsychologie

Mobbing und Gewalt an Schulen sind wiederkehrende Probleme. Seit kurzem wird auch wegen einer mutmaßlichen Vergewaltigung an einer Kärntner Mittelschule ermittelt. Die Elternvertretung fordert erneut eine deutliche Aufstockung des schulpsychologischen Dienstes und der Schulsozialarbeit.

Am Schulstandort der mutmaßlichen Vergewaltigung gibt es seit Montag, also dem ersten Tag nach den Semesterferien, Beratungsgespräche. Gegenüber den Medien wurde zum Schutz der jungen Menschen Stillschweigen vereinbart – mehr dazu in Ermittlungen zu Missbrauch in Schule.

Die Elternvertretung Kärnten fordert jedoch flächendeckend psychosoziale Unterstützung für Schülerinnen und Schüler, so Elternvertreter Werner Rainer vom Bereich Pflichtschulen: „In Kärnten haben wir 393 Schulstandorte und circa 70.000 Schüler. Dafür stehen 16 Schulpsychologen zur Verfügung. Das ist zu wenig, wir brauchen mehr.“

Rainer: „Irgendwer muss es finanzieren“

Auch die 22 Schulsozialarbeiter seien zu wenig. Im Fall des Falles müssten die Betroffenen und auch ihre Eltern rasch mit einer ausgebildeten Vertrauensperson sprechen können, so Rainer. An jeder Schule während der Unterrichtszeit psychologisch ausgebildetes Fachpersonal zur Verfügung zu haben, sei unrealistisch und unfinanzierbar, sagte Bildungsdirektorin Isabella Penz.

Das lässt Rainer nicht gelten. „Irgendwer muss es finanzieren, aber nachdem wir so viel Geld für andere Sachen haben, sollte auch etwas für unsere Kinder zur Verfügung stehen.“ Seine Kollegin, die für den Bereich der Höheren Schulen zuständige Gertrud Kalles-Walter, fordert auch Präventionsarbeit, damit es gar nicht zu gewalttätigen Übergriffen komme. Je später diese Themen bearbeitet werden, desto schwieriger und teurer werde es, sagte die Elternvertreterin.