Bilschitza in den Karawanken
ORF/Florian Lederer
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Umwelt

Global 2000: Kärnten ohne Klimastrategie

Kärnten habe als einziges Bundesland keine Klimastrategie festgelegt. So könnten die angepeilten Ziele in den nächsten Jahren nicht erreicht werden. Das ist die Kernaussage der Umweltschutzorganisation Global 2000. Ein großes Sorgenkind ist der Verkehr, in Kärnten fahren so viele mit dem Auto wie nirgendwo anders.

Kärnten habe im letzten Jahrzehnt zwar einen Energiemasterplan und einen Mobilitätsmasterplan ausgearbeitet, umgesetzt sei davon aber nur sehr wenig, so Viktoria Auer von Global 2000. Die neue Landesregierung müsse hier rasch klare Ziele festlegen und diese dann konsequent verfolgen. „Wenn man sich Ziele setzt, dann sollte die auch umgesetzt werden“, so Auer.

Drei von vier Pendlern fahren in Kärnten mit dem Auto zur Arbeit, mit dem Rad und zu Fuß sind nur wenige unterwegs. Mehr Busverbindungen und bessere Radwege, müssten hier das Ziel sein. Die Mobilitätsziele müssen in die Tat umgesetzt werden zudem sollte es auch Evaluierungen und Datenerhebungen geben, damit man die Ziele auch messen kann, sagte Viktoria Auer.

Energieverbrauch steigt weiter

In Kärnten steigt der Energieverbrauch noch immer, er müsste aber bis 2040 um die Hälfte sinken. Thermische Sanierungen von älteren Gebäuden müssten deutlich besser gefördert werden, so die Klimasprecherin von Global 2000. Es brauche eine thermische Sanierung von viele alten Gebäuden und diese müsse durch attraktive Fördermodelle auch für untere Einkommensklassen möglich sein.

Bei der Fernwärmeversorgung setze Kärnten fast ausschließlich auf Bioenergie. Hier sei aber ein besserer Mix gefragt. So müsste Abwärme besser genutzt werden. Und, der Strom werde zwar zu 100 Prozent aus Erneuerbarer Energie erzeugt, doch sei Kärnten stark von der Wasserkraft abhängig. In Trockenperioden müsse dann Strom zugekauft werden.

Zu wenige Windräder in Kärnten

Säumig sei Kärnten bei den Windrädern, bis 2025 müssten 50 stehen, zurzeit sind es zehn, kritisierte Viktoria Auer. Auch was Photovoltaik betrifft, sei Kärnten auch bei den Schlusslichtern dabei.

Was etwas besser gelungen sei, ist die Reduktion von fossiler Energie beim Heizen, so gäbe es deutlich weniger Ölheizungen als noch vor ein paar Jahren. Aber der Umstieg müsse noch attraktiver werden, so Global 2000.

Landesregierung weist Kritik zurück

Der Kritik von Global 2000 Kärnten würde zu wenig für den Klimaschutz tun, hätte keine Strategie und zwei Drittel der Pendler müssten mit dem Auto fahren, wurde am Dienstag von der rot-schwarzen Landesregierung widersprochen. „Die Grünen haben in der letzten Legislaturperiode Verbindungen eingestellt, Bahnstrecken und Haltestellen aufgelassen. Das galt es alles wieder auf Schiene zu bringen. Sebastian Schuschnig ist da wahnsinnig viel gelungen“, so Landesrat Martin Gruber (ÖVP).

Eine Strategie können nicht nur aus einem Punkt bestehen, so Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). „Wir werden eine Strategie vorschlagen. Es sind viele Punkte genannt worden.“ So sollen die Nachhaltigkeitskriterien der Vereinten Nationalen Kriterium bei entsprechenden Beschlüssen sein.