PV-Turm
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Wirtschaft

„PV-Pappel“ soll mehr Strom liefern

Vor allem in den Wintermonaten liefern Photovoltaikanlagen weniger Strom, weil sich Nebel oft hartnäckig hält oder Schnee auf den Solarpaneelen liegt. Mit einer neuartigen Photovoltaikanlage, einer sogenannten PV-Pappel, könnte künftig auch im Winter deutlich mehr Solarstrom gewonnen werden.

Seit knapp sechs Wochen steht eine solche PV-Pappel beim Feuerberg auf der Gerlitzen. Sie ist einer von drei Prototypen, die derzeit in Kärnten und der Steiermark in Betrieb sind. Entwickelt hat sie der aus Kärnten stammende Physiker Hermann Kopetz, sein Bruder Heinz und der steirische Energiepionier Karl Totter.

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Speziell für Höhenlagen entwickelt

Ein 2,6 Meter breiter und elf Meter hoher Holzturm wurde mit handelsübliche PV-Paneelen verkleidet, so ist ein geschlossener Körper entstanden. „Die Anlage ist dazu konzipiert, um im Winter in Höhenlagen über dem Nebel optimalen Ertrag zu erwirtschaften. Das erreicht sie dadurch, dass die Südseite um 20 Prozent geneigt ist, damit steht sie senkrecht auf dem Sonnenstrahl. Gleichzeitig ist bei 70 Grad Neigung gewährleistet, dass der Schnee runterrutscht“, so Hermann Kopetz.

Man könne damit im Winter sehr viel mehr Strom produzieren, weil die Sonnenstrahlen senkrecht auf die Paneele fallen und weil die Rückstrahlenergie vom Schnee auch zu einer Erhöhung von circa 20 bis 30 Prozent der Energieausbeute führe, so Kopetz.

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Um Vielfaches mehr Strom

Dieser 40.000 Euro teure Photovoltaik-Turm erzeugt fünf bis zehn Mal so viel Strom wie eine Freiflächenanlage vergleichbarer Größe. Derzeit sind es 70 bis 75 Kilowattstunden pro Tag. Das ist ein Prozent des für den Betrieb der Hotelanlage benötigten Stroms. „Wir wollten jetzt einmal ein Jahr lang messen, wie das wirklich ist. Jetzt haben wir das erste Monat im Winter. Wenn das wirklich nachhaltig ist, dann werden wir die nächsten Schritte gehen. Wichtig ist für uns, dass es gut verträglich ist und die Landschaft nicht beeinträchtigt“, so Hotelier Erwin Berger.

Innovative Photovoltaikanlage

Wenn alle Daten auf dem Tisch liegen, werde man mit den Behörden in Kontakt treten und ein Projekt entwickeln. Um das gesamte Hotel mit Solarstrom zu versorgen, müssten etwa 100 solcher Photovoltaik-Türme errichtet werden.