Kärnten werde trotz höherem Durchschnittsalter nicht das Florida Österreichs, also das Pensionistenparadies, so die Aussage bei einer Pressekonferenz des Landes Kärnten. Lange Zeit lautete die Warnung vor Überalterung, dass mehr als 1.000 junge, gut ausgebildete Menschen Kärnten Jahr für Jahr verlassen. Nun erhob die Fachhochschule Kärnten im Auftrag des Landes, wie viele Personen aus anderen Bundesländern nach Kärnten kommen.
Mehr gekommen als gegangen
In den letzten beiden Jahren seien erstmals mehr Personen nach Kärnten gekommen, als weggezogen. Es kommen vor allem Menschen, die im Berufsleben stehen, sagte Birgit Aigner-Walder von der Fachhochschule, knapp die Hälfte davon Akademiker. Es werden also Kompetenz und Wissen gewonnen, der Fachausdruck lautet Brain Gain.
„Wir sprechen hier eindeutig von einem Brain Gain. Es ist eine Zuwanderung von hochqualifizierten Personen, die hier erfolgt. Zum Vergleich, der Anteil von Personen mit Hochschulabschluss in Österreich und auch in Kärnten beträgt unter 15 Prozent. Hier sind es knapp 50 Prozent.“ Diese Entwicklung sei auch ein politischer Erfolg, so Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). „Die verschiedenen Maßnahmen, die wir treffen, die Sichtbarmachung Kärntens in anderen Bundesländern aber auch international, zeigt Erfolge.“
Erstmals Steiermark überholt
Positives zeigt laut Statistik auch das Wirtschaftswachstum. In den letzten beiden Jahren sei es mit jeweils mehr als sieben Prozent ganz weit vorne im österreichweiten Vergleich, so Markus Bliem von der Abteilung strategische Landesentwicklung. „Damit ein ganz klarer Aufholprozess und Trend. Kärnten hat hier 2022, was das Brutto-Inlandsprodukt pro Kopf anbelangt, erstmals die Steiermark überholt.“
Gute Aussichten also für potenzielle Zuwanderer. Diese seien nicht nur aus den anderen Bundesländern, sondern auch auch aus dem Ausland nötig, so Bliem. Denn tausende werden in den nächsten Jahren in Kärnten in Pension gehen, daher steige auch das Potenzial an attraktiven Arbeitsplätzen im Land.