20 Jahre lang war ein großes Grundstück in der Innenstadt, in der Nähe des Bahnhofs, verwaist und mit Unkraut überwuchert. Pläne für ein großes Einkaufszentrum, die Draupassagen, wurden nie verwirklicht. Nun wird dort gebaut, der Generationenpark Max-Palais ist das erste von vier neuen Villacher Stadtquartieren, so Otto Lauritsch, Baudirektor der Stadt Villach: „Man muss bedenken, dass früher die Städte rund um den Individualverkehr herum geplant wurden. Heute hat man ein komplettes Umdenken. Der beste Verkehr ist der, der gar nicht erst entsteht. Diese vier Projekte werden dazu einen großen Beitrag leisten.“
Außerdem werden bereits benutzte Flächen mit diesen Quartieren bebaut, so Lauritsch. Somit solle der Bodenverbrauch in den Randbezirken verringert werden.
Pkw wird nicht gebraucht
Wer in einem der vier neuen Stadtquartiere wohnen wird, kann ein Auto haben, muss es aber nicht. Lagerhallen und Parkplätze zwischen Brauerei und Landeskrankenhaus sollen bald dem Nikolai Quartier weichen.
Das größte Stadtquartier mit viel Grün und einem Schwerpunkt auf dem sozialen Wohnbau wird aber in unmittelbarer Nähe zum Westbahnhof entstehen, so ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel. Das Grundstück sei fast 26.000 Quadratmeter groß, wo produktive Fläche für Arbeiten entstehen soll. Man lege Wert darauf, dass alles, was in Richtung Bahn ausgerichtet sei, im Sinne des Arbeitens zu nutzen sei – also Büros. Und die Fläche, die in Richtung Italienerstraße liege, Wohnraum sein solle. Derzeit wird das Areal baufertig gemacht.
Josefsquartier in Fußgängerzone
Zur Belebung der Innenstadt maßgeblich beitragen soll auch das neue Marktviertel am Kaiser-Josef-Platz, das Josefsquartier. Es liegt jetzt schon in einer Fußgängerzone und wird ganz ohne Parkplätze auskommen. Die Stadt hat bereits drei Gebäude um vier Millionen Euro gekauft, Baubeginn soll noch heuer sein.
Noch ist Kärnten beim Bodenverbrauch negativer Spitzenreiter in Österreich. Die vier neuen Villacher Stadtquartiere zeigen aber, dass es auch anders geht, wenn Wohnen, Leben und Arbeiten an einem Ort stattfinden.
Sabine Polesnig von der Raumplanung des Landes Kärnten sagte, man betrachte das sehr positiv, weil es den Zielen des neuen Raumordnungsgesetzes entspreche. Man erarbeite gemeinsam mit den Städten und Gemeinden Nachverdichtungen, Flächenrecycling und Ortskernstärkung. Alle vier Stadtquartiere mit Tiefgaragen, bis zu 1.000 neuen Wohnungen, Gewerbe- und Geschäftsflächen sollen in fünf bis sechs Jahren fertig sein.