Maria Elend ist ein beschaulicher, kleiner Ort in der Marktgemeinde St. Jakob im Rosental. Wobei der Zusatz „Elend“ nichts mit der eher negativ behafteten Bedeutung zu tun hat, so
Jungbauer: „Das Wort Elend kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet Ausland oder Verbannung. Aus Sicht der Religion erscheint unser Leben hier als Verbannung aus dem Paradies, als Exil. Auf Latein heißt Maria Elend Maria in exilio. In slowenischer Sprache Podgorje oder Podgorjane. Die Ortschaft am Fuße des Berges.“
Hier steht auch ein besonderer Bildstock. Unscheinbar, aber nur auf den ersten Blick: „Am Ortsrand, direkt an der Hauptstraße bei der Hausnummer 30 steht der große Bildstock auf einem kleinen Felsen. An der linken Außenwand steht der heilige Florian. Er war römischer Heeresbeamter, daher ist er oft mit Brustpanzer, Helm oder in Rüstung dargestellt.“ Er wird als Schutzpatron gegen die Brandgefahr verehrt. Daher ist er auch auf diesem Bildstock eine brennende Kirche löschend dargestellt.
Hermagoras und Fortunatos
Direkt unter dem Dach ist das Auge Gottes eingearbeitet samt Jahreszahl der Errichtung des Bildstocks 1950. Aber auch bedeutende Heiligenfiguren finden sich im Bildstock: „Wir sehen die heiligen Hermagoras und Fortunatos. Hermagoras ist hier mit seinem slowenischen Namen Mohor angegeben.“ Beide verbindet der Legende nach ein gemeinsamer Lebensabschnitt um 300 nach Christus. „Der Legende nach war Hermagor zunächst in der römischen Stadt Singidunum an der Save, heute befindet sich dort Belgrad. Er war vermutlich Lektor in derselben Kirche, in der Fortunatos Diakon war.“
Auf Bildstock ist auch noch der Hl. Valentin dargestellt: „Er wird als Patron der Liebenden verehrt, auf ihn geht auch der Brauch des Valentinstags zurück.“
Erinnerung an Kirchengründung
Das Hauptmotiv im Bildstock stellt die Gründung der Kirche in Maria Elend dar: „Hat auch mit der heiligen Hemma zu tun, die unten am Bild zu sehen ist. Müde, knieend, die Hände zum Gebet gefaltet. Über diesem Kirchenmodell, das die Engel schwebend über Hemma tragen, sitzt die Mutter Gottes mit dem Jesuskind.“ An der rechten Außenseite ist ein Engel mit Posaune zu sehen, so Jungbauer: „Engel mit Posaunen haben die Aufgabe, die gute Geschichte, Ruhm und Ehre Gottes zu verbreiten. Hier soll das die Gründung der Wallfahrtskirche Maria Elend sein.“