Redakteur Peter Matha wartet auf die Fähre
ORF
ORF
Chronik

Land will Valentinsfähre helfen

Als die Ortschaft Guntschach durch einen Felssturz abgeschnitten war, hat die Valentinsfähre die Guntschacher zu Schule und Arbeit über die Drau gebracht. Doch der Verein kann die Fähre ohne Hilfe nicht weiter betreiben, das Land sagte Unterstützung zu.

Bei der Jahreshauptversammlung des Vereins Valentinsfähre in Glainach am Dienstag wurde klar, dass der Verein die Fähre ohne Unterstützung nicht mehr länger betreiben wird können. Investitionskosten von rund 130.000 Euro stehen an, die der gemeinnützige Verein allein nicht stemmen kann. Bei der Versammlung waren neben Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) auch die Bürgermeister von Ferlach, Ingo Appe (SPÖ) und Maria Rain, Franz Ragger (SPÖ) dabei.

Felsbrocken
Gemeinde Maria Rain
Felssturz in Guntschach

38 Vereinsmitglieder betreiben Fähre

Die Fährverbindung ist nach dem heiligen Valentin, dem Schutzpatron der Kirche in Glainach benannt. Die Tradition der Flussfähre geht auf das Jahr 1880 zurück, der Verein mit 38 Mitgliedern betreibt den Fährverkehr auf der Drau seit 1996. Die Vereinsmitglieder fahren ehrenamtlich und die Fähre gilt längst als Touristenattraktion, wie auch als verbindendes Verkehrsmittel für die Drauradweg-Fahrer.

LH Kaiser sagte, man werde dem Verein helfen und verwies auf die Möglichkeit einer interkommunalen Zusammenarbeit und damit auf die dafür zur Verfügung stehenden Fördermittel des Landes.

Notweg Guntschach Wald
ORF
Notweg nach Guntschach vor den Schneefällen

Notstraße für viele Herausforderung

Seit 15. Dezember, als ein Felssturz die Guntschacher von der Außenwelt abschnitt, fuhren die Fährmänner 316 Mal über die Drau, schafften 887 Personentransporte und wandten dafür ehrenamtlich 339 Stunden auf. Die Guntschacher haben derzeit nur eine Notlösung durch einen Forstweg zur Verfügung, um ihren Ort zu verlassen. Die Strecke ist für viele aber eine Herausforderung. So bleibt noch die Fähre, die Wind und Wetter zum Trotz täglich fährt.