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Verkehr

Fürnitz: Sicherungssystem vermutlich defekt

Nach dem Zugsunglück in Fürnitz wird es immer wahrscheinlicher, dass das automatische Zugsicherungssystem beim Triebfahrzeug nicht funktioniert hat. Der Abschlussbericht der Unfallkommission liegt zwar noch nicht vor, es weist aber ein Erlass der Behörde darauf hin, dass bei einem Ausfall des Systems Züge nur noch 50 km/h fahren dürfen, bis der Schaden behoben ist.

Bisher waren auch bei einer Güterzugfahrt 100 km/h erlaubt, unabhängig davon, ob das Zugsicherungssystem funktioniert oder nicht. Nun wurde die erlaubte Geschwindigkeit von der Behörde mit maximal 50 km/h festgelegt, bis ein Triebfahrzeugwechsel möglich ist. Dies erfolge als Reaktion auf den Unfall in Fürnitz, wie es heißt und bis alle Untersuchungen abgeschlossen sind.

Das Zugsicherungssystem löst bei Nichtreagieren des Lokführers auf ein kommendes Haltesignal eine Zwangsbremsung aus. In Fürnitz überfuhr der Lokführer das rote Signal. Dem Vernehmen nach hätte die Lok nur wenige Minuten später im Villacher Westbahnhof getauscht werden sollen.

Sanierung dürfte Monate dauern

Bei dem Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden Güterzug gerieten einige Waggons in Brand. Knapp 80.000 Liter Kerosin flossen aus. Bis alle Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind, wird es noch mehrere Monate dauern. Wann der endgültige und detaillierte Bericht der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes vorliegt, steht noch nicht fest. Die Abgrabungsarbeiten sollten bis 20. Februar abgeschlossen sein, hieß es vom Land. Rund 12.000 Tonnen verunreinigtes Erdreich müssen entsorgt werden.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Lokführer. Es geht um drei Delikte: Gefährdung der körperlichen Sicherheit, fahrlässige Herbeiführung einer Feuersbrunst und fahrlässige Beeinträchtigung der Umwelt.