Überfall auf Haus in Rangersdorf
ORF
ORF
Chronik

Sechs Jahre Haft für Home Invasion

Für einen brutalen Raubüberfall auf einen Pensionisten in Rangersdorf im September 2020 ist am Montag am Landesgericht Klagenfurt ein Mitglied einer Bande von vier Männern zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Die vier fesselten und schlugen die Bewohner, der Tipp kam von der Pflegerin der Mutter des Pensionisten.

Der 24 Jahre alte Rumäne war bisher unbescholten, er sitzt seit August letzten Jahres in Untersuchungshaft. Für eine Uhr und zwei Ringe geht der zweifache Vater nun ins Gefängnis, wenn das Urteil rechtskräftig wird. Die vier Täter sind alle miteinander entweder verwandt oder verschwägert. Die drei, die bisher vor Gericht standen, schoben die Taten immer wieder aufeinander ab.

Durch DNA-Abgleich gefasst

Der 24-Jährige wurde durch Zufall letzten Sommer in Frankreich gefasst, als ihm ein DNA-Abgleich vom Überfall zum Verhängnis wurde. Der bis dato unbescholtene Mann beteuerte am Montag vor Gericht, dass nicht er es war, der dem 64-jährigen Hausbesitzer ein Messer an den Hals gehalten und ihm mit dem Tod gedroht hatte. Das Opfer konnte sich nicht mehr genau erinnern und auch den Angeklagten nicht einwandfrei identifizieren.

DNA-Spuren belegen seine Mittäterschaft, aber nicht, dass er das Messer in der Hand gehalten hatte. Der Strafrahmen für schweren Raub und schweren Diebstahl liegt zwischen zwei und 15 Jahren Haft. Sechs Jahre lautet der Spruch vom Schöffengericht. Die Verteidigerin gab keine Erklärung ab.

Mittäter bereits verurteilt

2021 wurde bereits ein 31 Jahre alter Rumäne im Zusammenhang mit dem Überfall zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt – mehr dazu in Sechseinhalb Jahre Haft für Räuber . Er hatte gemeinsam mit drei Mittätern einen Pensionisten zu Hause überfallen. Sie erbeuteten Bargeld, Schmuck und eine wertvolle Münzsammlung.

Pflegerin lieferte Informationen über späteren Tatort

Eine wesentliche Rolle bei der Home Invasion spielte die rumänische Pflegehelferin, die die damals 92-jährige Mutter des Überfallsopfers betreut hatte. Sie hatte den Angeklagten über Facebook kennengelernt und den Tatplan mitentwickelt. So lieferte sie Informationen, wann die Hausbewohner schlafen gehen, welche Türen abgesperrt und wo im Haus welche Wertgegenstände zu finden seien.

Um ihre Mithilfe zu verschleiern, ließ sie sich bei dem Überfall auch leicht verletzen. Von der Beute hatte sie laut dem Angeklagten 1.000 Euro bekommen. Sie wurde bald nach der Tat überführt und bereits zu vier Jahren Haft verurteilt.