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Wetter

Lawinengefahr nach intensiven Schneefällen

Die intensiven Schneefälle an der Alpen-Nordseite greifen vereinzelt auch auf Kärnten über und sorgen für Probleme. Wegen akuter Lawinengefahr war die Innerkremser Landesstraße (L19) ab der Ortsausfahrt Innerkrems bis Schönfeld auf Salzburger Seite bis 9.00 Uhr gesperrt. Für die Nacht auf Samstag werden im Norden Sturmböen erwartet.

Die Nordstaulage am Alpenhauptkamm wird voraussichtlich bis Montag Schnee bringen. Von Donnerstag auf Freitag gab es in der Innerkrems 30 bis 40 Zentimeter Neuschnee. Guido Schiffer, der Chef der örtlichen Lawinenkommission, sagte, zum Neuschnee habe es auch viel Wind gegeben: „Als Vorsichtsmaßnahme wurde die Straße nach Schönfeld über Nacht gesperrt.“

Vor allem in der Obersteiermark sorgen die Schneemassen zunehmend für Probleme. Es kommt immer wieder zu Stromausfällen, Menschen sind von der Außenwelt abgeschnitten und die Lawinengefahr hat stellenweise die höchste Stufe erreicht – mehr dazu in Obersteiermark versinkt im Schnee.

Lawinengefahr könnte kritisch werden

Nun werde abgewartet, damit der Schnee sich setzen kann, danach werde es noch eine Begehung geben, sagte Schiffer. „Wenn über Nacht nichts passiert ist, können wir die Straße wieder aufmachen.“ Wenn allerdings – wie angekündigt – weiter Schnee fällt und Sturmböen dazu kommen, könnte die Lawinenlage kritisch werden, sagte Schiffer, derzeit herrsche Lawinengefahr der Stufe drei.

Ober der Waldgrenze ist die Lawinengefahr sogar groß (Stufe 4), sagt der Kärntner Lawinenbericht. Gerhard Hohenwarter von GeoSphere Austria (vormals ZAMG, Anm.) sagte, bei dieser Nordstaulage wird die Luft von Norden her gegen die Alpen gepresst und wo die Luft nicht mehr weiter kann, staut sie sich an und es gibt Niederschlag in Form von Regen oder Schnee.

Sturmböen in der Nacht auf Samstag

In Kärnten gab es in der Nacht auf Freitag Neuschnee im Mölltal, in der Innerkrems oder an der steirischen Grenze bei Neumarkt, meist sind es um die 20 Zentimeter. Im Zentralraum, etwa im Klagenfurter Becken, gab es hingegen gar keinen Schneefall. Über das Wochenende sollen weiter Wetterfronten aus Norden kommen: „In der Nacht von Freitag auf Samstag dürfte es da richtig ruppig werden. Auf den Bergen sind Sturmböen mit 80 bis 100 km/h zu erwarten. Betroffen werden auch die Oberkärntner Täler oder der Raum Friesach und das obere Lavanttal sein. Wir beobachten das, denn es ist nicht ganz ohne, was da auf uns zukommt.“

Sturmböen bis 150 km/h in den Bergen

Auf den Bergen werden die Sturmböen an exponierten stellen 120 bis 150 km/h erreichen, sagte Hohenwarter, bei ganz exponierten Lagen, wie etwa der Kölnbreinsperre im Maltatal können es auch über 150 km/h werden.

Für den Norden Kärntens warnt Geosphere vor Behinderungen durch Schnee auf den Straßen. Die aktuelle Wettersituation könne zu Beeinträchtigungen des Alltags führen und Schäden verursachen.