Die Teuerung in Folge des Ukraine-Krieges brachte höhere Belastungen für die Bevölkerung. Aber auch Scheidung, Burn-out oder eine geringe Pension trotz vieler Arbeitsjahre können die Menschen an die Grenze der Belastbarkeit bringen. Die Sozialmärkte (SOMA) in Kärnten helfen immer mehr Menschen mit günstigen Lebensmitteln über die Runden zu kommen. Theres Leber ist die Geschäftsführerin der Sozialmärkte: „Leider ist es so, dass immer mehr auch die Mittelschicht in Geldsorgen kommt.“
Regale binnen Stunden geleert
Täglich wird geliefert, dennoch leeren sich die Regale binnen Stunden. Lebensmittel, die sich im Supermarkt nicht mehr verkaufen lassen, aber noch sehr gut sind, werden hier angeboten. Die Menschen sind froh hier ihre Grundbedürfnisse decken zu können. Wer Lebensmittel im SOMA Markt kaufen will, braucht eine Berechtigungskarte.
Die Einkommensgrenzen sind nach oben verschoben worden, sagt Geschäftsführerin Leber: „Für einen Ein-Personen-Haushalt liegt die Grenze nun bei 1.200 Euro Netto-Einkommen im Monat. Für Zwei-Personen-Haushalte sind es 1.700 Euro und pro Kind werde noch 150 Euro dazu gerechnet. Das ist aber wirklich schon eine sehr untere Schwelle.“ Für noch mehr Hilfe für Einkommen über 1.200 Euro, reicht das Angebot nicht.
SOMA sucht neue Verkaufsfläche in Klagenfurt
Lebensmittel werden dringend benötigt, sagt Leber: „Von Kartoffeln, Obst und Gemüse, Nudeln und Reis haben wir einfach immer zu wenig.“ Pro Woche darf um 30 Euro eingekauft werden. Wegen der enormen Nachfrage sucht der Sozialmarkt in Klagenfurt eine neue Verkaufsfläche und ein Lager mit mindestens 300 Quadratmetern.
Together: Viele Menschen nutzen Angebot
An elf Standorten ist der Verein Together in Kärnten vertreten. Bei Together können gespendete Kleidung, Kinderspielsachen, Geschirr und Haushaltsgeräte günstig erworben werden. Die Idee ist, nichts wegzuwerfen, sondern zu spenden, um die Waren günstig an andere weitergeben zu können. Das Konzept geht in Zeiten wie diesen voll auf, sagt Sieglinde Katholnig vom Verein Together: „Der soziale Hintergrund hat sich verändert. Zu uns kommen jetzt alle Menschen.“
Geschäftsführerin Julia Petschnig sagte, nachdem es für den Einkauf in den Together-Geschäften keine Einkommensgrenzen gibt, vermischt sich das Klientel: „Viele Menschen nehmen unser Angebot in Anspruch, die sich nach der Teuerung den einen oder anderen Euro ersparen wollen.“