Ackerl Konstantin befragte 26 Schauspielkolleginnen im Rahmen ihrer Dissertation, wie die Situation für Frauen am Theater ist und was sich ändern muss. In dem Stück „Führen wir uns auf“ erkennen sich die Frauen in ihren Theaterrollen nicht wieder und begehren auf, gegen klassische Mädchenrollen, in denen sie lieb, nett oder naiv zu sein haben.
Frauen auch in zeitgenössischen Stücken eingeschränkt
Ackerl Konstantin sagte über ihr Projekt: „Zum einen finde ich es ganz wichtig, dass es andere Rollen gibt, es mangelt an diesen Rollen. Dann gibt es auch den Glauben, dass das nur in den Klassikern so ist. Das ist gefährlich. Denn auch in den zeitgenössischen Stücken, etwa von Glattauer, Kehlmann und anderen, da sind die Frauenrollen genau so eingeschränkt.“
Noch immer werde auch an den Schauspielschulen so gearbeitet, kritisierte Ackerl Konstantin: „Da geht es ab: jetzt geh nicht in deiner privaten Körperhaltung, jetzt geh einmal wie eine Frau. Hallo? das ist Wahnsinn.“
Frauen nicht aus der Geschichte ausschließen
„Führen wir uns auf“ ist sehr kritisches Theater. Ackerl Konstantin geht es um ein vielfältiges Theater, das neue Geschichten erzählt, die die Gesellschaft abbilden: „Die Gesellschaft ist Vielfalt und das will ich auch im Theater sehen. Weil sonst – wie es auch im Stück ist – werde ich wie aus der Geschichte ausgeschlossen.“

Für ein faires, ehrliches und offenes Theater
Paola Neugebauer steht als Schauspielerin vor einer besonderen Herausforderung: In dem Stück geht es auch um ihre Erfahrungen Sie will ein anderes Theater. „Ich will ein faires, ehrliches und offenes Theater, so dass ich das Gefühl habe, ich kann immer zu allen hingehen und ehrlich sein, ohne dass ich Angst haben muss, dass ich etwas Falsches sage.“
Ackerl Konstantins sehr wichtiges Stück ist ein kompromissloser Blick hinter die Kulissen des Theaters, der schon längst fällig war.