Die Höhe der durchschnittlichen Schulden ist in Kärnten zwar gesunken, liegt aber mit 137.000 Euro immer noch um 26.000 Euro über dem Bundesdurchschnitt. Der Anteil junger Menschen, die in die Privatinsolvenz schlittern, steigt an.
586 Menschen konnten im abgelaufenen Jahr ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen und meldeten Privatkonkurs an, wobei sichergestellt sein muss, dass eine Quote bezahlt werden kann. Ist das nicht der Fall, wird ein Konkurs abgewiesen. Der Anteil der unter 25-Jährigen stieg von vier auf fünf Prozent an. In absoluten Zahlen waren es im Vorjahr in Kärnten 41 Menschen, im Vergleich zu 29 im Jahr 2021.
Mehr Unterstützung für Junge gefordert
Die Gründe nennt Karl-Heinz Götze vom Kreditschutzverband von 1870. Viele haben keinen Haushaltsplan und geben Geld aus, das sie vielleicht noch haben, aber wenn etwas dazwischen komme, gehe sich das nicht mehr aus. „Sie bedenken nicht, dass etwas passieren könnte, oder kaufen etwas Zusätzliches, das dann zu viel werde.“ Auch die Schuldensumme der Jungen stieg auf mehr als 40.000 Euro pro Person. Diese Entwicklung ist für die Kreditschützer besorgniserregend. Junge Menschen müssen in Finanzfragen stärker unterstützt werden, so Götze, auch in der Schule müsse der Umgang mit Geld gelernt werden.
Gehen Frauen in Kärnten in Privatkonkurs, so ist oft das Sinken des Einkommens die Ursache. Immerhin jede fünfte Frau unterschrieb eine Bürgschaft und muss für die Schulden ihres Partners oder Ex-Partners geradestehen.
Viele waren selbstständig
Bei den über 25-Jährigen, die zahlungsunfähig werden, gibt es mehrere Gründe. Bei Männern ist es häufig die Folge einer früheren Selbstständigkeit, in diesen Fällen liegen die Schulden über 300.000 Euro. Im Durchschnitt lag die Schuldensumme im Vorjahr in Kärnten bei 137.000 Euro. Das ist zwar ein Rückgang gegenüber dem Jahr davor, allerdings liegt Kärnten im Bundesländervergleich nach dem Burgenland auf dem zweitschlechtesten Platz.