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Bergrettung
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Chronik

Zwei Schwerverletzte bei Lawinenabgang

Auf dem Goldeck (Bezirk Spittal an der Drau) ist am Mittwochnachmittag eine Lawine im freien Gelände abgegangen. Ein 14-Jähriger und ein 58-Jähriger wurden erfasst und schwer verletzt. Ihre Bergung gestaltete sich schwierig.

Die Lawine löste sich ersten Informationen nach im Bereich der alten Mittelstation der ehemaligen Bahn. Zuerst hatte es geheißen, dass sie in Richtung Seetal abgegangen sei. Zwei Variantenfahrer dürften das Schneebrett losgetreten haben. Sie wurden oberflächlich verschüttet und konnten noch selbst die Rettungskette in Gang setzen.

Die beiden Wintersportler 58 Jahre und 14 Jahre alt wurden schwer verletzt mit Rettungshubschraubern ins LKH Villach geflogen. Der Lawinenkegel wurde noch weiter von Bergrettern und Hunden abgesucht.

Goldeck Winter
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Lawinentoter in Osttirol

Auch in Osttirol, im Hollbrucker Tal bei Kartitsch, ist es am Mittwoch zu einem Lawinenabgang gekommen. Zwei Personen wurden verschüttet, eine konnte rasch lebend geborgen werden, die zweite Person wurde am späten Nachmittag entdeckt, verstarb aber in der Klinik – mehr dazu in Lawinenabgang: Eine Person verstorben.

Nur noch wenige Haushalte ohne Strom

Nach dem starken Schneefall waren am Mittwochabend nur noch wenige Haushalte in Mittel- und Unterkärnten ohne Stromversorgung. Noch am Abend sollten alle Schäden beseitigt sein, sagte Robert Schmaranz von Kärnten Netz. Die Ausnahme seien nur abgelegene und unbewohnte Gebäude.

Bei den Arbeiten an den Stromleitungen wurden die KELAG-Monteure von Kollegen aus Tirol und Salzburg verstärkt, 170 sind insgesamt im Einsatz – mehr dazu in Schnee: Lage entspannt sich. Wegen Nebels können allerdings die Hubschrauber derzeit nicht starten, die den Schnee von Bäumen und Leitungen blasen.

Ein Monteur bei der Arbeit
KELAG
Ein Monteur bei seiner schwindelerregenden Arbeit

Schneegewicht kann schwanken

Was viele Haus- und Firmenbesitzerinnen und -besitzer derzeit beschäftigt, ist der Schnee auf den Dächern. Bis zu einem halben Meter hoch ist die Schneedecke auf vielen Dächern im Süden und Osten des Landes. Das Gewicht kann schwanken, ein Kubikmeter Schnee kann je nach Feuchtigkeit zwischen 250 und 700 Kilogramm schwer sein, erklärt Otmar Petschnig, Dachdeckerunternehmer in Klagenfurt. „Was ich jemanden raten würde, der nicht weiß, ob die Schneelast sicher ist oder nicht, der sollte sich an einen Statiker oder Holzzimmerer wenden. Sie haben die Expertise, das beurteilen zu können.“

Schnee wird vom Dach geschaufelt
FF Zell-Freibach
Die Feuerwehr übernimmt das Abschaufeln nur bei Gefahr in Verzug und bei öffentlichen Gebäuden

Klösch: Dächer sollten mit Ausnahmen halten

Eine ÖNORM-Schneelastkarte legt fest, in welchen Kärntner Gebieten die Dächer welche Schneelast tragen müssen. So gilt in Klagenfurt eine Höchstlast von 150 Kilogramm pro Quadratmeter, im höher gelegenen Diex sind es 350 Kilogramm auf den Quadratmeter. „Im Raum Völkermarkt-Stadt haben wir beispielsweise rund 100 Kilo nachgemessen, das kann sich regional natürlich etwas verändern. Wir gehen davon aus, dass genügend Reserven vorhanden sind, sodass die Dächer mit Ausnahmen halten sollten“, so der Völkermarkter Bezirkshauptmann Gert Klösch. Sollte Gefahr im Verzug sein oder Geräusche und Sprünge auftreten, sollte man mit der Baubehörde bzw. der Ortsfeuerwehr Kontakt aufnehmen.

Eigentümer in Pflicht

Laut Gesetz müssen Eigentümer von Liegenschaften und Verkaufshütten dafür sorgen, dass Schneewechten und Eiszapfen von den Dächern entfernt werden. Wer das nicht selbst kann, muss eine Firma beauftragen. Die Feuerwehr hilft bei öffentlichen Gebäuden oder wenn Gefahr im Verzug ist, wie am Dienstag im Vogelpark Turnersee. Bei der Räumung der Dächer dürfen Fußgänger und Autofahrerinnen nicht gefährdet werden. Die Stellen müssen mit Schranken und Schildern gekennzeichnet werden.