In einer Kleinkindgruppe in Ferlach war es wegen den starken Schneefällen am Montag sowie einiger Krankheitsfälle ruhiger als sonst. Die Pädagoginnen konnten sich mit jedem Kind individuell beschäftigen. Das ist jedoch die Ausnahme. 30 Kinder im Alter von ein bis drei Jahren werden in der Kleinkindgruppe betreut. Von Personalnot kann die Leiterin einiges erzählen. Im letzten Jahr seien mehrere Pädagoginnen gegangen. „Das hat sich natürlich auf die Vorbereitungen für das nächste Bildungsjahr ausgewirkt. Es sind vier Personen gegangen, auch Bezugspersonen von den Kleinkindern. Es hätten vier Neue kommen sollen, das haben wir bis in den Herbst leider nicht geschafft“, so Dimitriya Dimitrova Wutti.

Rahmenbedingungen schrecken ab
Einerseits hält es viele nicht lange in dem Beruf. Aber auch die, die sich noch in der Ausbildung befinden haben bereits Zweifel. In einer Maturaklasse der Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfeb) kann sich nicht einmal die Hälfte der Schülerinnen vorstellen, in den Beruf einzusteigen. Nach dem Grund sucht man in Forschungen an der Pädagogischen Hochschule.
Kindergärten zwischen Qualität und Notbetrieb
„Die Personen brennen für den Beruf, sie finden die berufliche Tätigkeit in Elementareinrichtungen absolut wertvoll. Die Rahmenbedingungen schrecken sie jedoch ab“, so Sabine Strauß von der Pädagogischen Hochschule. Vor allem die Gruppengröße, die Personalressourcen sowie die fehlende Vorbereitungszeit würden abschrecken. Das neue Kinderbildungs- und betreuungsgesetz der Landesregierung soll die Rahmenbedingungen schrittweise verbessern, das Gesetz soll am 2. Feber im Landtag beschlossen werden.

Berufsbegleitendes Studium
Seit 2018 gibt es das berufsbegleitende Studium für leitende Elementarpädagoginnen. Es soll Rüstzeug bieten um mit den Herausforderungen zurecht zu kommen. „Weil es den fachlichen Austausch erst im Team gibt. Dieser Austausch generiert dann einen Sinn für die eigene Arbeit, trägt einen durch Herausforderungen und macht die Qualität für einen selber aus“, so Elisabeth Nuart von der Pädagogischen Hochschule. Denn im Mittelpunkt sollte Aufmerksamkeit für die Kleinsten stehen.