Untersucht wurden Milch, Butter und Rindfleisch. Aber auch in Futtermitteln wie Gras- und Maissilage sei die Konzentration von Molybdän und Vanadium weiterhin erhöht. Es bedürfe deshalb weiterer Maßnahmen zu Emissionsreduktion, heißt es vom Land. Prinzipiell können diese Metalle als Spurenelemente in Lebensmitteln vorkommen.

Ursache für erhöhte Werte suchen
In zwei Wochen soll die neue Forschungsgruppe ihre Arbeit aufnehmen. Die Experten werden weitere – auch technische – Maßnahmen erarbeiten, um die Freisetzung dieser Metalle in die Umwelt zu verringern. Die Forschungsgruppe unter Beteiligung der Treibacher Industrie AG soll herausfinden, wo diese Werte herkommen, sagte der Leiter des Landespressedienstes: „Beziehungsweise wie sind die Werte zu erklären, um dann Handlungen zu setzen, um diese Werte runterzubekommen.“
Einzelne Werte seien wenig aussagekräftig, sagte Kurath. Trotzdem hier ein paar Zahlen: Bei den Bodenproben auf dem Krappfeld wurden maximal 31,4 mg Molybdän pro Kilogramm Trockenmasse erreicht. In der Milch sind es durchschnittlich 1,1 mg, in Butter und Rindfleisch 0,3 mg Molybdän, wobei es für Spurenelemente wie Vanadium und Molybdän keine Höchst- oder Grenzwerte gibt, sondern nur eine erlaubte Tagesdosis (ETD), die bei lebenslanger täglicher Einnahme als medizinisch unbedenklich betrachtet wird.

Land: Keine Probleme für Nutztiere
Kranke Nutztiere auf dem Krappfeld, die medial im Zusammenhang mit den erhöhten Werten gebracht wurden, schließt Johannes Hofer vom tierärztlichen Dienst des Landes aus: „Wir haben von allen Mineralstoff- und Tieruntersuchungen auch die Molybdän- und Kupferwerte. Wenn da etwas Auffälliges ist, dann wissen wir das in Kärnten, das wird in einer Datenbank gesammelt, das ist so wie eine Tier-ELGA.“
Wohl könnten Spurenelemente wie Molybdän und Vanadium einen sekundären Kupfermangel bei Nutztieren bedingen, was Fruchtbarkeitsstörungen und Haarbildungsstörungen zur Folge haben könne. Doch mit einer optimierten Mineralstoffversorgung gebe es keine Probleme.
Hohe Metallbelastung in Krappfeld
Die Konzentration von Molybdän und Vanadium hat sich im Tierfutter und in Lebensmitteln am Krappfeld trotz Investitionen nicht verringert. In zwei Wochen sollen daher Forscher Maßnahmen erarbeiten, um die Freisetzung der Metalle zu verringern.
TIAG: Keine Gefährdung
Von der Treibacher Industrie AG selbst heißt es dazu in einer schriftlichen Stellungnahme: „Vom Land in Auftrag gegebene umweltmedizinische Gutachten bestätigen, dass selbst bei einer Worst-Case-Betrachtung – höhere Verzehrmengen als üblich und 100-prozentige Versorgung aus dem unmittelbaren Umfeld der Treibacher – keine Gefährdung besteht.“
Rund um die Treibacher Industrie AG sind die Werte für Molybdän und Vanadium dem Land zufolge höher und nehmen mit zunehmender Entfernung ab. In Richtung Süden reicht der Eintrag ungefähr bis zur Brunnenanlage St. Klementen.

Molybdänwerte um mehr als ein Drittel gesenkt
Die TIAG hat laut eigenen Angaben in den letzten fünf Jahren bereits mehr als 14 Millionen Euro in Maßnahmen zur Verringerung der Emissionen investiert, darunter auch in Hallenabsaugungen und Rauchgasreinigungsanlagen. Günther Weichlinger, der Leiter der Umweltabteilung des Landes: „Da konnten die Molybdänwerte um mehr als ein Drittel gesenkt werden. Das ist im Jahr 2018 passiert, seitdem stagnieren diese Molybdänwerte in den Luftmessungen.“
Beim Vanadium sehe die Lage ein wenig anders aus, sagte Weichlinger: „Da haben wir einen ganz leicht ansteigenden Trend. Da werden aber auch Maßnahmen geplant, teilweise schon umgesetzt – wo wir uns sicher sind, dass es da eine wesentliche Verbesserung geben wird.“

Altlast K32: Kein Problem bei Trinkwasserqualität
Saniert werden soll nun aber auch die Altlast K32: Sie bekam erst vor zwei Jahren die höchste Priorität eins vom Umweltbundesamt eingeräumt. 100.000 Kubikmeter Untergrund sind durch die Perboratanlage am Standort bis ins Grundwasser hinein mit Bor, Natrium und Molybdän verunreinigt – seit 1948 wurden dort Wasch- und Bleichmittel hergestellt.
Jedoch werde die Trinkwasserqualität überall eingehalten, sagte Weichlinger: „Es gibt auch kein Problem, was das Bohr betrifft. Die besagte Altlast ist gerade in Einreichung, die wird saniert. Da wird es dann einen Sperrbrunnen geben, damit das Wasser aus der Altlast nicht mehr in den Bereich des Grundwasserstroms kommt.“