Jacken auf einem Kleiderständer
ORF
ORF
Wirtschaft

Insolvenzwelle im Handel erwartet

Der Handel in Kärnten blickt in eine ungewisse Zukunft. Eine Analyse tausender Bilanzen und eine Umfrage über die künftige Entwicklung haben ergeben, dass dieses Jahr für viele Betriebe entscheidend sein wird. Spartenobmann Raimund Haberl erwartet sogar eine Insolvenz- und Schließungswelle.

Es gibt eine Spirale der ungünstigen Entwicklungen, sagen die Vertreter des Handels und meinen damit, dass nach der Pandemie Inflation und Energiekrise das Geschäft belasten. Zwar habe es im Vorjahr tolle Umsatzsteigerungen gegeben, diese seien aber nur nominell. Tatsächlich sei Vieles der Teuerung geschuldet gewesen, unter der auch die Händler leiden.

Ein Drittel rechnet mit schlechteren Geschäften

Immer weniger Händler machen noch Gewinne, sagt Wolfgang Ziniel von der Lehreinrichtung KMU-Forschung: „38 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung ihrer Geschäftstätigkeit im Rahmen der nächsten drei Monate.“ Die Kosten fressen vielerorts viele Gewinne auf, sagte Ziniel.

Die Auswirkungen dürften enorm sein. Während der Pandemie hielten noch CoV-Hilfen zahlreiche Betriebe über Wasser, nun dürfte sich das bald ändern, sagte Spartenobmann Raimund Haberl: „Viele werden die Reißleine ziehen und aufhören. Schon vor zwei Jahren haben wir gesagt, dass wir eine Schließungswelle befürchten. Das bewahrheitet sich jetzt schon in manchen Branchen und wird sicherlich mit der Dynamik noch weiter gehen.“

Hohe Preise und Arbeitskräftemangel

Die Gründe für die Probleme im Handel seien vielfältig. Zum einen seien es die hohen Rohstoff- und Energiepreise, zum anderen Kostensteigerungen beim Personal. Auch der generelle Arbeitskräftemangel und letztlich die Tatsache, dass die Mehrkosten nicht an die Konsumenten weitergegeben werden können, seien für die Probleme verantwortlich, heißt es von der Wirtschaftskammer.