Seit Mitternacht gab es kärntenweit 300 Feuerwehreinsätze, mehr als 125 Feuerwehren mit 1.100 Mitgliedern waren im Einsatz. Zwei Drittel der Einsätze betrafen blockierte Straßen wegen umgestürzter Bäume. Auch Hunderte Mitarbeiter von ASFINAG, der Landes-Straßenmeistereien und der Städten und Gemeinden waren im Einsatz.
Besonders betroffen waren Ober- und Mittelkärnten, vor allem die Bezirke Villach- und Klagenfurt-Land. Robert Schmaranz von Kärnten Netz sagte, um 2.00 Uhr hätten die Störungen begonnen, dann seien immer mehr dazugekommen. Gegen 10.30 Uhr waren von ursprünglich 13.000 Haushalten in der Früh noch rund 6.000 Haushalte ohne Strom, bis zum Nachmittag waren noch 700 Haushalte betroffen, am frühen Abend mussten noch 300 Haushalte auf Strom warten.
Schnee im ganzen Land
Eine Schnee-Rundreise durchs Land – mit Video-Zusendungen der „Kärnten heute“-Zuseher.
Betroffen waren das Bleiberger Hochtal, das Gegendtal bis hinunter nach Völkermarkt, das Görtschitztal, das Rosen-, Jaun- und Lavanttal. Es sei in erster Linie Schneebruch, rund 100 Monteure seien unterwegs, man komme aber nur schwer zu den Störungsstellen. Laufend seien neue Störungen dazugekommen, die Lage sei „dynamisch“, so Schmaranz.

Schritttempo auf Stadteinfahrten
Im Stadtgebiet von Klagenfurt blieben immer wieder städtische Busse auf den glatten Fahrbahnen hängen, z. B. auf der Ebentaler Straße. Es kam dadurch zu Verspätungen im Busverkehr. Auf allen Stadteinfahrten nach Klagenfurt herrschte Schritttempo. In Villach blieben auf der Triester Straße zwischen Wernberg und Villach Lkws hängen, überall gab es eine gute halbe Stunde Zeitverlust.
Parks nicht betreten
Die Experten der Abteilung Stadtgarten raten derzeit von einem Aufenthalt in öffentlichen Parks ab, es herrscht aktuell Schneebruchgefahr. Wenn reichlich feuchter Schnee auf Ästen und Wipfeln von Bäumen haften bleibt, können Äste durch das Gewicht leicht brechen und Passanten verletzen, so die Stadt Klagenfurt in einer Aussendung.
Schneekettenpflicht und Zugsausfälle
Alle Fahrzeuge brauchen Schneeketten:
- für den Kreuzberg (B87)
- für das Nassfeld (B90)
- für den Loiblpass (B91)
- für die Turracher Höhe (B95)
- für den Wurzenpass (B109)
- für den Plöckenpass (B110)
- für die Falkertsee-Straße (L79) über den Falkert
- für das Klippitztörl (L91) ab Lölling
- und in Spittal für die Fratresstraße.
Der Wurzenpass (B109) ist wegen Lawinengefahr gesperrt. Lkws über 7,5 Tonnen brauchen Ketten für die Rosentalstraße (B85) zwischen Suetschach und dem A11-Zubringer St. Jakob.
Auch ÖBB waren betroffen
Auch Züge zwischen Grafenstein und Tainach fielen in der Früh aus, ein Schienenersatzverkehr war nicht möglich. Mittlerweile fahren sie wieder. Bis zum Nachmittag bleibt die Bahnstrecke zwischen Ledenitzen und Jesenice gesperrt, weil umgestürzte Bäume die Gleise verlegen, es gibt Ersatzbusse.

Müllauto fuhr über Garagendach
Der 51-jährige Lenker eines Müll-Lkw rutschte gegen 5.30 Uhr im Ortsgebiet von Spittal/Drau mit seinem Schwerfahrzeug von der Trebesinger Landesstraße. Der Lkw rutschte über eine Wiese, fuhr über ein Garagendach und blieb in einem Zaun hängen. Der Lenker und sein Beifahrer konnten sich selbst aus dem Fahrzeug befreien und die Rettung verständigen. Der Lenker wurde leicht verletzt in das KH Spittal/Drau eingeliefert. Die Feuerwehr Spittal/Drau konnte den Lkw mit zwei Fahrzeugen und Seilen sichern, um ein weiteres Abrutschen zu verhindern.

Kärntner Straße bei Villach mehrere Stunden gesperrt
In Villach Landskron musste ein beladener Sattelzug Montagfrüh auf der Kärntner Straße (B83) einem Pkw ausweichen. Dadurch kam der Lkw im dichten Schneefall auf der glatten Fahrbahn ins Rutschen, fuhr gegen eine Betonleitwand und schleuderte nach links auf die Leitschiene. Dabei wurde die Leitschiene stark beschädigt. Einzelne Teile fielen auf die darunter führende Gemeindestraße.
Mit dem schweren Rüstkranfahrzeug und dem Rüstlöschfahrzeug der Hauptfeuerwache Villach wurde der Auflieger bis zum Eintreffen des privaten Bergeunternehmens gesichert. Nach etwa sechs Stunden konnte der Sattelzug wieder auf die Fahrbahn gestellt werden. Verletzt wurde niemand.

Stau auf A10
Die Einsatzkräfte mussten auch von Autobahnen einige Fahrzeuge bergen, etwa auf der Tauernautobahn (A10). In den Unfall waren ein Lkw und zwei Pkws verwickelt. Die Richtungsfahrbahn Salzburg war bis etwa 9.30 Uhr zwischen dem Oswaldibergtunnel und Feistritz gesperrt. Beim Versuch, den beteiligten Lkw wegzuschleppen, war die Deichsel gerissen, ein Kran musste angefordert werden. Der Verkehr wurde auf die B100 umgeleitet, der Stau löste sich nach Freigabe langsam auf.
Die Auffahrt Villach-West auf der Tauernautobahn wurde zu Mittag gesperrt. Es bleiben immer wieder Lkws hängen, ein Räumfahrzeug muss aber durch.
Ins Schleudern geraten
Auch im Bereich der Autobahnabfahrt Velden (A2) kam es in der Nacht zu einem Unfall. Ein 60 Jahre alter Mann aus dem Bezirk Völkermarkt war gegen 1.30 Uhr von Villach kommend in Richtung Klagenfurt unterwegs. Mit ihm im Fahrzeug befanden sich seine Frau sowie sein Sohn und ein dreijähriges Mädchen. Auf Höhe der Abfahrt geriet der Mann mit seinem Wagen auf der schneebedeckten Fahrbahn ins Schleudern und prallte frontal gegen einen Aufpralldämpfer. Alle vier Fahrzeuginsassen erlitten leichte Verletzungen. Sie wurden von der Rettung ins LKH Villach gebracht. Im Einsatz standen auch Kräfte der FF Velden und Wernberg.
Auch in der Steiermark sorgten starke Schneefälle für Staus im Frühverkehr – mehr dazu in Schneefall ließ Frühverkehr stocken.
Wetteraussichten: Mehr Schnee
Am meisten wird es mit 40 Zentimetern in den Karawanken schneien, ab dem Vormittag beruhigt sich der Schneefall. Aber bereits am Abend und in der Nacht auf Dienstag ziehen wieder mehr Schneeschauer durch, die meisten in Unterkärnten – mehr dazu in wetter.ORF.at. Bis zum Donnerstag gibt es immer wieder Schneefälle.